Am 30. Mai 2025 war es endlich soweit: 14 Monate nach dem Spatenstich wurde die Heizzentrale des Nahwärmeprojekts 100 % Neunkirchen feierlich in Betrieb genommen. Damit ist ein wichtiger Meilenstein in dem ambitionierten Vorhaben gesetzt, das die UEA im Tandem mit Uwe Ristl von der Energieagentur Neckar-Odenwald-Kreis von Anfang an beratend und unterstützend begleitet hat. Deshalb ließ es sich UEA-Bereichsleiter Karsten Thiel nach den Jahren intensiver und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Bürgermeister Bernhard Knörzer natürlich nicht nehmen, selbst bei dem Festakt dabei zu sein.
Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme sind rund sieben der insgesamt zehn Kilometer Leitungsnetz verlegt, das bis Anfang kommenden Jahres vollständig ausgebaut sein soll. Dann werden mehr als 200 Gebäude der Gemeinde im Odenwald mit knapp 1.900 Einwohnerinnen und Einwohnern an die Versorgung mit umweltfreundlicher, regionaler und langfristig kostenstabiler Wärme angeschlossen sein. Diese Quote ist enorm und sorgt weit über die Gemeindegrenzen hinaus für große Beachtung.
So war es dem Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) Baden-Württemberg MdL Peter Hauk ein großes Anliegen, bei der Inbetriebnahme selbst zugegen zu sein. In seinem Grußwort würdigte er 100 % Neunkirchen als “zukunftsweisendes Modell, das weit über die Region hinaus Strahlkraft entfaltet.” Das wundert nicht, da ja zwei zentrale Themen des MLR betroffen sind: Die Holzhackschnitzel für die Wärmeversorgung in der kalten Jahreszeit fördern die regionale Wertschöpfung im ländlichen Raum, und der Verbraucherschutz ist insoweit gewährleistet, als man sich von den globalen, geopolitisch geprägten Energiemärkten mit der Gefahr enormer Preisschwankungen abgekoppelt hat.
Auch für die UEA ist es ein Vorzeigeprojekt. Es gehört zu den ambitioniertesten Wärmenetzen, die die UEA von der Potenzialanalyse über die Konzeptionierung begleitet hat – maßgebend war hier die federführende Rolle bei der erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb für “Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, die einen Förderbetrag in Höhe von über 7,7 Mio. € ermöglichte. Hervorzuheben ist das beispiellose Engagement des Bürgermeisters Bernhard Knörzer, der gemeinsam mit seinem Team im Einklang mit dem Gemeinderat diese große Herausforderung angenommen hat. Die jetzt in Betrieb genommene Anlage kombiniert eine Holzhackschnitzelanlage mit Abgaskondensation mit einer Großwärmepumpe und einer PV-Freiflächenanlage und nutzt als Puffer einen Wärmespeicher mit 1.000 m³ Speichervolumen.
Auf diese Weise wird ein großer Teil der privaten und öffentlichen Verbraucher in Neunkirchen mit Wärme aus 100 % regenerativer Energie versorgt. Bei der Erzeugung der jährlich rund 7.000 MWh Wärme spart die Gemeinde damit künftig mehr als 2.100 Tonnen CO2 ein – und das jedes Jahr. Kein Wunder, dass neben dem Minister zahlreiche weitere Prominente aus Politik und Wirtschaft bei der Feier dabei sein wollten.
Mehr zur Historie des Projekts gibt es unter zeozweifrei.de/modellprojekte/neunkirchen.
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