Kommunen können auf verschiedene Weisen von Windenergieprojekten profitieren:
1. Einnahmen aus Gewerbesteuer
Kommunen erhalten von Windenergieanlagen Gewerbesteuer, wobei 90 % der Steuer an die Standortkommune und 10 % an den Sitz der Betriebsgesellschaft gehen. Wenn der Betreiber seinen Sitz in der Kommune hat, fließt die gesamte Gewerbesteuer in die Kommune. Die Zahlung der Gewerbesteuer startet aber meist erst verzögert, da zu Betriebsstart des Windrades erst dessen Baukosten wieder gedeckt werden müssen.
2. Finanzielle Beteiligung durch § 6 EEG
Laut § 6 EEG können Kommunen finanziell am Ausbau von Windenergieanlagen teilhaben. Innerhalb eines Umkreises von 2.500 Metern um eine Windenergieanlage kann den
betroffenen Kommunen ein Anteil von bis zu 0,2 ct/kWh des eingespeisten Stroms angeboten werden. Dies kann den Kommunen eine zusätzliche Einnahmequelle bieten.
3. Pachteinnahmen
Kommunen, die Landflächen für Windenergieprojekte zur Verfügung stellen, können durch Pachtverträge regelmäßig Einnahmen erzielen. Diese Einnahmen werden in der Regel als prozentuale Beteiligung am Stromertrag der Windanlage gezahlt und sind meist im hohen fünfstelligen Bereich (pro Jahr) und können bei guten Flächen auch über die 100.000 € Grenze hinaus gehen.
4. Günstiger regionaler Strombezug
Kommunen können durch Windenergieprojekte ihren Bürger:innen Zugang zu günstigem, regional produziertem Strom ermöglichen. Dies reduziert die Abhängigkeit von externen Energiequellen und stärkt die Energieversorgung vor Ort. Dazu muss bereits in der Planungsphase mit dem späteren Betreiber verhandelt werden wie eine solche Teilhabe am lokal produzierten Strom stattfinden kann. Ein guter Partner hierbei können, falls vorhanden, die lokalen Stadtwerke sein.
5. Regionale Wertschöpfung
Der Bau und Betrieb von Windenergieanlagen kann Arbeitsplätze schaffen und stärkt die regionale Wirtschaft. Lokale Unternehmen können in die Vorbereitung der Flächen und bei der Errichtung der Anlagen eingebunden werden. Auch die Ansiedlung von Fachunternehmen ist potenziell möglich. Zudem können Kommunen die erwirtschafteten Erträge in lokale Projekte wie den Ausbau des ÖPNV, Schulen oder Kulturstätten reinvestieren.
Insgesamt bieten Windenergieprojekte den Kommunen nicht nur direkte finanzielle Einnahmen durch Gewerbesteuer, Pachtverträge und Beteiligungen, sondern auch die Möglichkeit, sich aktiv an der Entwicklung und Verwirklichung von Windparks zu beteiligen. Dies schafft nicht nur eine langfristige Einnahmequelle, sondern stärkt auch die lokale Wirtschaft und fördert die regionale Wertschöpfung da die Ausgaben für Energie vermehrt in der Region und in Deutschland verbleiben, verglichen mit fossilen Energieträgern.