Am 5. Juni 2025 stand das Bürgerzentrum Waiblingen ganz im Zeichen des Klimaschutzes: Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) hatte gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der Stadt Waiblingen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Fachwelt zum Kommunalen Klimaschutzkongress 2025 eingeladen.
Gekommen waren dann 400 Gäste aus dem ganzen Land, um sich zu informieren, aber auch zu vielversprechenden Entwicklungen auszutauschen und nicht zuletzt auch mit anderen Akteurinnen und Akteuren im Land zu vernetzen. So nutzte auch Isabel Schonath, bei der UEA Ansprechpartnerin für den Kommunalen Klimaschutzverein und das Klimaneutralitätsbeauftragten-Netzwerk im Landkreis Karlsruhe, die Gelegenheit, Wissenswertes mit nach Hause zu nehmen.
Ein klares Ausrufezeichen setzte Umweltministerin Thekla Walker bei ihrer Begrüßungsrede: “Klimaschutz ist alternativlos!“ Gerade die Bürgerinnen und Bürger der Gastgebergemeinde hätten das bei dem Hochwasser vor einem Jahr dramatisch zu spüren bekommen, als im Rems-Murr-Kreis Unternehmen ihre Gebäude verloren haben und auch viele Hausbesitzer fassungslos vor den Wassermassen standen. Wenn die Kosten und der Aufwand zur Beseitigung entsprechender Schäden ins Verhältnis der Kosten für Klimaschutzmaßnahmen gesetzt würden, gebe es eben keine Alternative zum Klimaschutz. Und dann sei der Weg auch frei, den Fokus auf die nicht zuletzt wirtschaftlichen Chancen zu richten, etwa dem Klimaschutz als Treiber von Innovationen und Stärkung der heimischen Wirtschaft.
Auch Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister von Wuppertal und ehemaliger wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, richtete den Blick auf die Chancen für Kommunen. Schon lange hätten viele Unternehmen erkannt, dass eine regenerative Energieversorgung für ihre Standortwahl ein entscheidender Faktor sein kann. Und nicht zuletzt seien eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft und ein hoher Grad an Rohstoffrückgewinnung für viele Unternehmen interessante wirtschaftliche Aspekte. In seiner eigenen Stadt Wuppertal sei darüber hinaus zu beobachten, dass große Unternehmen im eigenen Interesse die Mobilitätswende vorantreiben und Fahrradwege und Fahrradverleih für ihre Mitarbeitenden fordern oder auf einen guten öffentlichen Nahverkehr drängen.
Nach der Vorstellung einiger Praxisbeispiele gelungenen Klimaschutzes aus Waiblingen, Schorndorf und dem Rems-Murr-Kreis rundete eine Podiumdiskussion den Vormittag ab. Moderiert von Natasha Walker, tauschten sich die Umweltministerin und der Wuppertaler OB mit Waiblingens OB Sebastian Wolf, Simon Kistner vom Landratsamt Rems-Murr-Kreis, Mona Marie Helppi von den Stadtwerken Waiblingen und Diana Gallego Carrera von der Stadt Schorndorf zu Chancen und Herausforderungen für die Kommunen im Land aus.
Am Nachmittag boten vier parallele Foren dann jede Menge Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmenden konnten sich wahlweise zur Transformation des Energiesystems, klimaneutraler Kommunalverwaltung, der Finanzierung der Energiewende oder erfolgreicher Partizipation im Klimaschutz einbringen. In der abschließenden Zusammenfassung der Ergebnisse im Plenum wurde deutlich, dass man in Baden-Württemberg schon viele Hausaufgaben erledigt habe, weiterhin aber viel anzupacken bleibe. Dabei war die generelle Haltung durchaus von Optimismus und dem Blick nach vorn geprägt. Entsprechend angeregt war dann auch der gesellige Austausch beim anschließenden Ausklang, bevor die teilnehmenden wieder ihre Heimfahrt antraten.
Bildnachweis: KEA-BW Martin Stollberg
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