Die Zukunft darf nicht dem Zufall überlassen werden. Unter diesem Motto begleitet die UEA schon seit 2011 die Städte und Gemeinden im Landkreis Karlsruhe auf dem Weg zur Klimaneutralität. Entscheidend dabei ist, dass konkrete Maßnahmen entwickelt und verbindlich umgesetzt werden. Nicht nur in der Industrie weiß man, dass dafür Managementprozesse ein effektives Werkzeug sind. Für den kommunalen Klimaschutz war der European Energy Award lange Zeit das Instrument, das den roten Faden auf dem Weg zur Klimaneutralität definiert hat. Dieser wurde aber in den letzten Jahren nicht mehr an die spezifischen Rahmenbedingungen des Landes angepasst, was seit 2024 zu einigen Austritten und in der Folge zum bundesweiten Ende des Programms bis zum 31.12.2025 geführt hat.
Die UEA war da der Zeit deutlich voraus. Schon Mitte 2024 haben sich die UEA und die Energieagentur Oberschwaben zusammengetan, um ein pragmatisches und zielführendes neues Instrument zu entwickeln, das jetzt unter dem Namen “Zukunftskommune” fertiggestellt ist. Die Ziele waren dabei: Entbürokratisierung, transparente Bewertungskriterien, Schonung personeller und finanzieller Ressourcen, Regionalität, Zusammenführung von Prozessen und gesetzlichen Verpflichtungen sowie zielführende Indikatoren. Zudem war es den Entwicklern wichtig, nicht nur die Klimaneutralität im Auge zu haben, sondern auch Klimawandelanpassung, Nachhaltig Bauen und wirtschaftliche Nachhaltigkeit – also eine zukunftsfähige Kommune.
Zukunftskommune ist dabei ein klassisches Managementsystem. Eine Checkliste gibt im Ampelsystem auf den ersten Blick darüber Aufschluss, welche Maßnahmen bereits umgesetzt sind und wo noch Potentiale liegen – ohne viel Aufwand bei der Dokumentation und mit einem Fokus auf Wesentliches. Anhand dessen wird mithilfe der jahrelangen Erfahrung der UEA ein individuelles und umsetzbares Maßnahmenprogramm entwickelt und dem politischen Gremium zum Beschluss vorgelegt. Maßnahmen können hier etwa Umsetzung von Wärmenetzen, nachhaltige Neubauprojekte und Infrastrukturmaßnahmen zur Extremwettervorsorge sein. Die beschlossenen Maßnahmen werden daraufhin sukzessive von der Verwaltung mit tatkräftiger Unterstützung der UEA umgesetzt. Ein jährlicher regionaler “Zukunftsgipfel” gibt dann Aufschluss darüber, wie sich entscheidende Indikatoren geändert haben, z.B. die installierte Leistung von Photovoltaik auf privaten Dächern. Das schafft Vergleichbarkeit untereinander und spornt an. Da nur Daten genutzt werden, die ohnehin vorliegen, geschieht das ohne personellen Aufwand für die Kommunen.
Dabei wird Zukunftskommune nicht nur im Landkreis Karlsruhe etabliert. Während die Entwicklung bei der UEA und der Energieagentur Oberschwaben liegt, übernimmt der Verband der regionalen Energieagenturen die Trägerschaft, sodass das Instrument landesweit eingesetzt werden kann. Aktuell wird Zukunftskommune in ca. 30 Kommunen in Baden-Württemberg getestet. Im Landkreis Karlsruhe nehmen offiziell bereits 3 Kommunen am Programm teil. Das Ziel: In 2026 einen nahezu flächendeckenden Rollout in Baden-Württemberg meistern. Die KEA BW unterstützt das Projekt und die Teilnahme der anderen Energieagenturen in Baden-Württemberg an der Pilotphase.







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