Am 3. Dezember 2024 war das PV-Netzwerk Baden-Württemberg Gastgeber einer interessanten Online-Infoveranstaltung speziell für landwirtschaftliche Betriebe. Den wesentlichen Teil der Vorbereitung und Organisation hatte die UEA im Auftrag des PV-Netzwerks Mittlerer Oberrhein übernommen, unterstützt durch die Energieagentur Mittelbaden in Rastatt. Und der Aufwand für das Onlineformat in Kooperation mit Landesbauernverband (LBV) und Badischem Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) hatte sich ganz offensichtlich gelohnt: Weit mehr als 500 Gäste schalteten sich während der Veranstaltung zu.
Dass das Thema “Ü20-PV in der Landwirtschaft – ausgefördert, wie geht’s weiter?” so viele Landwirtinnen und Landwirte mobilisierte, kommt nicht von ungefähr: Schon in diesem Jahr hat das Alter von fast 6.000 PV-Anlagen in Baden-Württemberg ein Alter von 20 Jahren erreicht, womit die EEG-Förderung der Anlagen ausgelaufen ist. Und die Zahl der Anlagen, die dieses Alter erreichen, wird im Jahr 2030 auf knapp 34.000 ansteigen. Da die Anlagen in der Vergangenheit zunehmend größer wurden, wird die entsprechend installierte Leistung dieser Anlagen sogar in sechs Jahren 16-mal so groß sein. Da wäre es wohl fatal, wenn diese Anlagen einfach abgeschaltet würden.
Nachdem Dr. Dominik Modrzejewski vom LBV die Gäste begrüßt hatte, gaben deshalb drei Experten Tipps rund um einen möglichen sinnvollen Weiterbetrieb dieser in die Jahre gekommenen Anlagen. Zunächst warf PV-Spezialist Simon Kostelecky von der UEA einen Blick auf die aktuelle gesetzliche Situation und zu erwartende gesetzliche Änderungen, um dann mögliche Optionen für Ü20-PV-Anlagen vorzuschlagen, etwa den Weiterbetrieb mit Volleinspeisung oder Umstellung auf Eigenversorgung, Repowering oder auch eine Anlagenerweiterung. Dirk Schneider von der LGG Steuerberatung GmbH aus Stuttgart beleuchtete danach steuerliche Aspekte, bei denen es gerade für Landwirtschaftsbetriebe einiges zu beachten gilt. Den Abschluss des Vortragsangebots machte Uwe Illinger von W-Quadrat in Gernsbach, einem Pionierunternehmen für Solartechnik in Baden-Württemberg. Er skizzierte praxistaugliche Lösungen, mit denen die zuvor vorgestellten Vorschläge für den Weiterbetrieb technisch umgesetzt werden können.
Gut angenommen wurde auch die etwa halbstündige Diskussionsrunde, die wie die gesamte Veranstaltung von Kevin Schad von der Energieagentur Mittelbaden moderiert wurde. Dabei gab es schon hier viele positive Rückmeldungen zu der Veranstaltung, die sich auch in einer abschließenden Feedback-Runde ganz deutlich bestätigten. Damit konnte Dr. Modrzejewski, der auch die Schlussworte übernahm, konstatieren, dass sein Verband und die Kooperationspartner wohl ein brandaktuelles Thema aufgegriffen haben – sowohl für die Landwirtinnen und Landwirte selbst als auch im Sinne der solaren Energiewende, die maßgeblich durch die Landwirtschaft vorangetrieben wurde.
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