Zu einer Fachtagung hatte die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) für 15. und 16. Oktober 2024 nach Schwäbisch Gmünd ins Congress-Zentrum Stadtgarten eingeladen. Fast 150 Expertinnen und Experten aus der Branche waren dem Ruf gefolgt und tauschten sich zwei Tage lang zu “Energie und Klima auf Kläranlagen” aus. Vertreten waren dabei Kläranlagenbetreiber, Umweltministerium Baden-Württemberg und Landesanstalt für Umwelt (LUBW), Planungsbüros, Anlagenhersteller, aber auch Vertreter von Kommunen, Regierungspräsidien und anderen Genehmigungsbehörden.
Neben einer spannenden Podiumsdiskussion und reichlich Möglichkeit zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung profitierten die Teilnehmenden von einem hochkarätigen Vortragsprogramm mit Beiträgen von mehr als 15 Fachleuten aus ganz Deutschland und der Schweiz. Auch die UEA steuerte dabei einen Fachvortrag bei: Jonas Wilke, UEA-Spezialist für den regionalen Wärmeausbau, warf einen Blick darauf, welche Gesellschaftsformen für Betreiber denkbar sind, wenn man die Wärmewende auch mit Abwasserwärme voranbringen will. Dabei berichtete er auch vom Stand der Überlegungen im Landkreis Karlsruhe, die für die Umsetzung einer klimafreundlichen Wärmeversorgung auch Betreibermodelle von der kommuneneigenen Umsetzung über Contracting oder Pachtmodelle bis zum Drittinvestorenmodell betrachtet, ggf. auch mit Bürgerenergie-Genossenschaften.
Jonas Wilke konnte dabei mit konkreten Best-Practice-Beispielen aus dem Landkreis Karlsruhe punkten, der ein großes Abwärmepotenzial im geklärten Abwasser von Kläranlagen sieht: Bei vollständiger Nutzung der Abwärme aus allen 21 Kläranlagen im Landkreis könnten 30.000 Gebäude mit klimafreundlicher Wärme versorgt werden. Hierfür notwendig ist ein umfangreicher Ausbau von Wärmenetzen, um die Abwärme an den Kläranlagen einzusammeln und zu den Haushalten zu bringen. Als ein Beispiel, wie solch ein Projekt organisatorisch zu stemmen ist, stellte Wilke abschließend die Gründung der interkommunalen Projektentwicklungsgesellschaft Regionaler Wärmeverbund (PEG), vor, deren Gründungs-Geschäftsführer er war.
Deutlich wurde bei der Tagung, dass die Expertise der UEA im Hinblick auf die Umsetzung von Wärmenetzen und die Erschließung weniger bekannter Wärmepotenziale eben auch im Abwasserbereich durchaus auch in der Fachwelt anerkannt ist.
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