Für die dringend benötigte Stromwende in Baden-Württemberg war 2023 ein gutes Jahr: Mit 1.857 MWp wurde im Land so viel Photovoltaik zugebaut wie in keinem Jahr zuvor. Dabei verteilt sich die neu in Betrieb genommene Leistung auf stolze 143.110 Anlagen. Genau genommen waren es sogar mehr, da bei diesem Wert schon die stillgelegten Anlagen berücksichtigt sind. Die Zahlen hat die LUBW (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg) jetzt in einem neuen “Dashboard” veröffentlicht.
Vor allem ein Blick auf die zugebaute Leistung macht Hoffnung. Immerhin beträgt der Zubau im Jahr 2023 mit 18,4 % fast ein Fünftel der Gesamtleistung im Land und hat das gesetzte Jahresziel um mehr als 1.000 MWp übertroffen.. Dass es jetzt gilt, den Schwung mitzunehmen und das Ausbautempo weiter zu beschleunigen, da sind sich Politik, Umweltverbände und Solarbranche einig. Nur so bestünde die Chance, den für die Klimaneutralität bis 2040 ins Visier genommenen Ausbau tatsächlich zu realisieren.
Im Landkreis Karlsruhe zeigt sich übrigens auch hier eine Wirkung des Klimaschutz-Konzepts zeozweifrei 2035, das ja die Klimaneutralität im gesamten Landkreis bis zum Jahr 2035 vorsieht, also noch fünf Jahre vor dem Landesziel. Denn beim PV-Ausbau im Vorjahr belegt der Landkreis mit einem Leistungszuwachs von 76 MWp Platz 5 von 44 Kreisen. Rechnet man die Freiflächen-PV heraus, betrachtet also nur die Dachflächen, steht der Landkreis Karlsruhe mit dem 3. Platz sogar auf dem Siegertreppchen und lässt Main-Tauber– und Alb-Donau-Kreis hinter sich. Das wundert nicht, wenn man bedenkt, dass der Landkreis Karlsruhe drei- bis viermal so dicht besiedelt ist wie die beiden Flächenkreise.
Für UEA-Geschäftsführerin Birgit Schwegle und ihre PV-Experten, Bereichsleiter Karsten Thiel und Projektmanager Simon Kostelecky, ist das Ergebnis besonders erfreulich. Denn die UEA hat mit ihrem unermüdlichen Engagement in der PV-Offensive mit Sicherheit einen maßgeblichen Anteil daran, dass der Landkreis so gut dasteht: Kaum eine der 32 Landkreiskommunen beispielsweise, in der das PV-Mobil der UEA noch nicht zu Gast war, um Interessierte umfassend zur PV auf dem eigenen Dach zu beraten. Der parallel zu beobachtende konsequente PV-Ausbau auf den kommunalen Dächern vieler Städten und Gemeinden wiederum ist zum einen mit dem Gesamtkonzept zeozweifrei 2035 zu erklären, zusätzlich aber auch mit Klimaschutzwerkstätten und eea-Prozessen vor Ort, die ebenfalls von der UEA begleitet werden. In diesen Prozessen werden überwiegend die Verwaltungen und Gemeinderäte zusätzlich für den notwendigen PV-Ausbau sensibilisiert.
Dass man im Landkreis Karlsruhe dranbleiben muss und sich nicht auf den Erfolgen ausruhen darf, da sind sich alle Beteiligten einig. Bei einem aktuell ausgeschöpften Potenzial von 13,2 % der für PV-Belegung geeigneten Dächer bleibt noch Einiges zu tun.
Die Zahlen der LUBW sind abrufbar unter umweltdaten.lubw.baden-wuerttemberg.de/w/m-energie-sonne-dashboard-ausbau. Wer neugierig ist, wie sich der Ausbau monats- oder quartalsweise entwickelt hat, wird unter solarbranche.de/ausbau/bundeslaender-photovoltaik/baden-wuerttemberg fündig.
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