Am 21.08.2024 sorgte das Projekt des regionalen Wärmeausbaus im Landkreis Karlsruhe einmal mehr für bundesweite Beachtung. Die Plattform Erneuerbare Energien hatte zu dem anderthalbstündigen Webseminar “Regionale Wärmewende. Interkommunale Wärmeversorgung im Landkreis Karlsruhe” eingeladen, an dem weit mehr als 50 Gäste aus ganz Deutschland teilnahmen. Mit darunter waren Abgeordnete des baden-württembergischen Landtags, aber auch Interessierte von Verbänden, Kommunalverwaltungen oder Stadtwerken.
Den wesentlichen Input steuerte Jonas Wilke von der UEA bei, Gründungsgeschäftsführer und heute Berater der Projektentwicklungsgesellschaft Regionaler Wärmeverbund (PEG), die für den regionalen Wärmeverbund rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen schafft. Auch wenn der Landkreis Karlsruhe mit seinem unerschöpflichen Potenzial an Tiefengeothermie im Oberrheingraben wesentlich günstigere Voraussetzungen hat als viele andere Regionen in Deutschland, zeigten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer beeindruckt von dem Vorhaben, das mit einer ersten Wärmetrasse von den geplanten Tiefengeothermie-Anlagen in Graben-Neudorf und Dettenheim über Bruchsal bis Bretten verlaufen soll.
Das bundesweit Einmalige ist nämlich nicht der Einsatz von Tiefengeothermie, der beispielsweise im Großraum München schon seit Jahren ganze Kommunen mit CO2-neutraler Wärme versorgt. Bahnbrechend ist nach Wilkes Ausführung vielmehr der interkommunale Ansatz, der nach dem Solidarprinzip die sehr unterschiedlich verteilten Potenziale erneuerbare Wärmequellen auch Kommunen mit wesentlich höherem Wärmebedarf als -potenzial in eine regionale fossilfreie Wärmeversorgung einbindet.
So wie auch beim Wärmeausbau im Landkreis vorgesehen, können mit diesem Ansatz nahezu alle in einer Region identifizierten erneuerbaren Wärmepotenziale wirtschaftlich erschlossen werden und damit neben der Dekarbonisierung auch noch die regionale Wertschöpfung steigern – unabhängig vom Energieträger wie etwa Restwärme aus industriellen Prozessen, Solarthermie, Seewärme, Biomasse oder eben wie hier in der Region Tiefengeothermie.
Wieder einmal bestätigte sich bei dem Webseminar für Fachleute das große Interesse über Baden-Württemberg hinaus an dem Projekt, das maßgeblich von der UEA entwickelt wurde und fachlich begleitet wird. Die Plattform Erneuerbare Energien als Veranstalter des Webseminars stellt eine Aufzeichnung der Veranstaltung auf ihrer Seite erneuerbare-bw.de zur Verfügung.
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