Die Wirtschaftsförderung der Stadt Ettlingen hat zusammen mit den Stadtwerken Ettlingen und der IHK Karlsruhe die Ettlinger Unternehmen zum Round-Table “Photovoltaik für Industrie- und Gewerbebetriebe” eingeladen.
Die Frage, ob die Installation einer PV-Anlage auf dem eigenen Dach oder Parkplatz sinnvoll und nachhaltig ist, kann insbesondere in der heutigen Zeit, neben den ökologischen Vorteilen, auch wirtschaftlich klar mit “Ja!” beantwortet werden. Wer bei den sehr dynamischen und steigenden Energiepreisen nicht über eine auf maximaler Eigenerzeugung basierende und versorgungssichere Lösung setzt, der “hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt”, so Hr. Wilke von der UEA.
Podiumsgäste waren neben Moderator Markus Brock und Hr. Wilke Dr. Stefan Blüm von den Stadtwerken Ettlingen, Stefan Weber von Jörke & Weber GmbH, Ilja Lifschiz von der IHK Karlsruhe und Wassili Meyer-Buck vom Planungsamt der Stadt Ettlingen.
Neben technischen Fragestellungen zur optimalen Anlagenkonfiguration und zur wirtschaftlichen Auslegung wurde schnell deutlich, dass steuerliche und organisatorische Rahmenbedingungen enorm wichtig sind. Die existierende Bürokratie sollte insbesondere bei der Umsetzung von PV-Anlagen auf Parkplatzflächen abgebaut werden, da für die Errichtung ein Bauantrag notwendig ist. Dies hemmt die Umsetzung doch erheblich.
Es gibt aber auch positive Entwicklungen: Neben der PV-Pflicht für NWG, welche wir bereits im Blogbeitrag https://zeozweifrei.de/solar-pflicht-fuer-nichtwohngebaeude-ab-dem-01-01-2022/ beschrieben haben, ist der Wegfall der EEG-Umlage ein wichtiger Schritt für den “Bürger”- bzw. “Unternehmens-Strom”, also die (wirtschaftlich interessante) direkte Weitergabe von überschüssigem Strom.
Ein weiteres Hemmnis zur Umsetzung ist die Konstellation von Vermietern und Mietern, dies sprach auch OB Johannes Arnold an. Eine Lösungsmöglichkeit kann die Anpachtung des Daches durch den Mieter oder Bürgerenergiegenossenschaften sein, die wiederum dem Mieter den Strom günstig weiterverkaufen und den Überschuss einspeisen. Besonders wirtschaftlich ist nach wie vor die Eigennutzung des erzeugten Stroms, insbesondere, da die auf Strombezug bezahlbaren Entgelte und Umlagen wegfallen, die den Großteil der Stromkosten ausmachen.
Der Einsatz von Speichertechnik lohnt sich hingegen nur in Einzelfällen, daher gilt es auch hier, auf das individuelle Projekt zu schauen. Die Speicherung in Form von Kälte oder in Wärme kann durchaus lohnenswert sein und hängt von den Energiebedürfnissen des Unternehmens ab.
Abschließend hob Moderator Brock heraus, dass für künftige junge Mitarbeiter auch und gerade das ökologische Profil einer Firma mit entscheidend sei. Und für OB Arnold war klar, im Herbst werden wir nochmal solch eine Veranstaltung machen.
Rege und intensiv war denn auch der anschließende Austausch zwischen den Experten und Firmenvertretern.
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