Die Wärmeausbaustrategie im Landkreis Karlsruhe als richtungsweisende regionales Projekt der Energiewende war am 11. Juli 2023 Thema im Regierungspräsidium Karlsruhe. Das dort angesiedelte EUROPE DIRECT Zentrum Karlsruhe hatte unter dem Motto “REPowerEU – Wie die europäische Energiewende in der Region Karlsruhe vorangetrieben wird!” zu der Veranstaltung eingeladen, an der Interessierte auch online teilnehmen konnten. Das Programm REPowerEU ist ein Plan der Europäischen Kommission zur raschen Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland und zur Beschleunigung des ökologischen Wandels.
Einleitend stellte Ana Maria Sanchez Infante, Policy Officer bei der Generaldirektion Energie der Europäischen Kommission, das EU-Programm vor und ging insbesondere darauf ein, wie es in Deutschland umgesetzt werden soll. Neben Energieeinsparungen und dem generell beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien sieht es die Diversifizierung der Energieversorgung vor. Dahinter verbirgt sich unter anderem der Aufbau strategischer Partnerschaften mit anderen Staaten, um von dort klimafreundliche Energie beziehen zu können.
Vor Ort ist aber auch der Wärmeausbau in unserer Region ein gutes Vorzeigebeispiel, weil durch den Aufbau eines interkommunalen Wärmenetzes die unterschiedlichsten Erneuerbaren Energiequellen erschlossen und an viele Kommunen verteilt werden können. Auch damit lasse sich höchstmögliche Unabhängigkeit vom globalen Energiemarkt erreichen, wie UEA-Geschäftsführerin Birgit Schwegle erläuterte. Sie berichtete stellvertretend für den erkrankten Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft regionaler Wärmeausbau (PEG), Jonas Wilke, wie die Region mit solch einem Wärmenetz aus eigener Kraft die Wärmewende bewältigen kann. Dabei skizzierte sie auch die erste Ausbaustufe, mit der Wärme aus Tiefengeothermie von Graben-Neudorf über Bruchsal bis nach Bretten geleitet werden wird.
Während das Wärmenetz neben Unternehmen vor allem auch die Privathaushalte in den 32 Städten und Gemeinden des Landkreises Karlsruhe mit bezahlbarer, umweltfreundlicher Wärme beliefern soll, warf Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, noch einen Blick auf das Projekt H2iPort KA Mod, mit dem mittelfristig die Versorgung insbesondere der Industrie- und Gewerbebetriebe in der Technologieregion mit grünem Wasserstoff aufgebaut werden soll.
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