Bei seiner Sitzung am 9. April 2024 beschäftigte sich der Wirtschaftsausschuss des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin mit einem wegweisenden Projekt aus dem Südwesten der Republik: Der Regionalen Wärmeausbaustrategie, welche die UEA maßgeblich mit entwickelt und vorangetrieben hat. Jonas Wilke, bei der UEA zuständig für das Thema “Regionaler Wärmeverbund” und Gründungs-Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft Regionaler Wärmeverbund (PEG), nahm das Publikum in einem ca. 20-minütigen Vortrag gedanklich mit auf die Reise zu dem ambitionierten Vorhaben in der Region Karlsruhe.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer, etwa 50 Mitglieder des Wirtschaftsausschusses des ZDH, zeigten sich überaus interessiert. Wilke rannte bei den Verantwortlichen aus den Landes-Handwerkskammern und weiteren Bundesverbänden des Handwerks offene Türen ein mit seinem Appell, die Wärmewende noch engagierter zu beschleunigen. Schließlich ist das Handwerk als eine tragende Säule des deutschen Mittelstands direkt von steigenden und unsicheren Energiepreisen betroffen, aber auch von einem stringenten und rechtssicheren Umstieg auf neue Technologien bei der Energie- und insbesondere auch Wärmeversorgung. Insofern kommt dem Handwerk eine entscheidende Doppelrolle zu: Neben den genannten Herausforderungen, die jeden Handwerksbetrieb unmittelbar und direkt betreffen, ist die Wärmewende eben ohne die Gewerke, die die Transformation technisch und baulich in den Haushalten und Liegenschaften vor Ort umsetzen, gar nicht zu bewerkstelligen.
Großes Lob gab es für die Technologie-Offenheit beim geplanten regionalen Wärmenetz. Geplant ist, Wärme aus Tiefengeothermie als wesentliche Säule der Wärmeversorgung bereitzustellen, parallel aber die unterschiedlichsten weiteren Technologien zur Erschließung erneuerbarer Wärmepotenziale zu nutzen, so etwa Seethermie, Restwärme aus industriellen Prozessen oder Abwasser oder auch Pyrolyse von nicht genutzten organischen Reststoffen. Das sei ein positives Beispiel, wie Technologie-Offenheit in die Praxis umgesetzt und nicht nur werbewirksam auf politischer Ebene gefordert werde, war im anschließenden Austausch schon mal zu hören.
Und ein weiterer Aspekt fand großen Gefallen bei den Gastgebern: Die Stärkung der regionalen Wertschöpfung im Ansatz der Wärmeausbau-Strategie. Schon allein, dass sich die drei kommunalen Stadtwerke im Landkreis mit einigen Kommunen im Einzugsgebiet der geplanten ersten Wärmetrasse zu einer PEG zusammengeschlossen haben, ist schließlich ein wichtiges Signal in die Region. Zeigt es doch, dass man willens ist, das Vorhaben aus eigener Kraft in die Wege zu leiten und damit den Abfluss der Wertschöpfung an auswärtige Großinvestoren so gering als möglich zu halten.
Für Wilke war es ein lohnender Abstecher nach Berlin, der ihn auch ein wenig stolz macht – zeigt er doch, dass der engagierte und intensive Einsatz der UEA für das Gelingen der Wärmewende in der Region inzwischen nicht nur vor Ort die ersten Früchte trägt, sondern auch bundesweit bis im fernen Berlin Beachtung und Anerkennung findet. Und auch das ist sicherlich ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung der Klimaschutzstrategie zeozweifrei 2035 des Landkreises Karlsruhe, die die UEA maßgeblich mitentwickelt hat.
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