Mit einem bunten Rahmenprogramm wurde am 14. Oktober 2023 das GeoNetz Kronau feierlich eingeweiht. Bürgermeister Frank Burkard eröffnete die Feierstunde auf dem Festgelände beim Kronauer Rathaus und bedankte sich dabei ausdrücklich bei UEA-Geschäftsführerin Birgit Schwegle und ihrem Mitarbeiter Karsten Thiel, der das ambitionierte und innovative Projekt von Anfang an beratend und unterstützend begleitet hatte. Dass das GeoNetz als BMU-gefördertes Modellprojekt ein Segen nicht nur für Kronau, sondern auch für den Landkreis Karlsruhe, das Land Baden-Württemberg und sogar die Bundesrepublik sei, unterstrichen die anschließenden Festredner Markus Grübel, Mitglied des Deutschen Bundestages, Dr. Christian Schneider, Ministerialdirektor und Amtschef im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, und Dr. Christoph Schnaudigel, Landrat unseres Landkreises.
Das Innovative an dem Wärmenetz ist, dass es im Niedertemperaturbereich betrieben wird, was die Leitungsverluste erheblich reduziert, und hierfür auch Umwelt-/Abwärme eingesetzt wird. Darüber hinaus bietet es ideale Voraussetzungen zur Wärmeerzeugung sowie zum Kühlen mittels Wärmepumpen bei den Abnehmern, was angesichts der immer heißeren Sommer ein gravierender Vorteil gegenüber reinen Wärmenetzen ist. Dabei werden hier zukünftig 639 t CO2 eingespart, und zwar jedes Jahr. Die Technik, die hinter dem Netz steht, konnten sich Interessierte aus Kronau und Umgebung direkt im Hackschnitzel-Heizkraftwerk als Herzstück des GeoNetzes anschauen. In stündlichen Führungen beantworteten die Bauhofmitarbeiter Thomas Gross und Timo Klumpp dabei auch die Fragen der zahlreichen Gäste.
Wer sich neben der reinen Technik auch über weitere Hintergründe des Projekts interessierte, konnte ab 14.00 Uhr eine Podiumsdiskussion auf dem Festgelände mitverfolgen. Pünktlich hatte der teils heftige Regen des Vormittags aufgehört, sodass sich der Platz vor dem Podium nach und nach füllte. Moderator Ivo Pietrzak fragte zunächst Bürgermeister Burkard nach seinen persönlichen Motiven, warum er das Projekt bereits engagiert vorangetrieben hatte, als die heutige Energiesituation bei weitem nicht abzusehen war. Dabei wies der Gemeindevorstand auch darauf hin, dass ihm die konsequente Verfolgung des Projekts ohne die intensive Unterstützung durch die UEA, aber auch die Grundidee hinter dem Netz nicht gelungen wäre. Und die wiederum kam von Michael Heiler, Geschäftsführer der MHK Wärme- und Kältetechnik GmbH in Waghäusel und weit über die Region hinaus anerkannter Spezialist in Sachen Wärmepumpe. Er hatte die Grundstruktur der technischen Auslegung des Netzes in enger Zusammenarbeit mit der UEA entworfen.
Die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten von der Kronauer Verwaltung über den Gemeinderat bis hin zu den Umsetzungspartnern lobte dann auch Birgit Schwegle als einen wichtigen Pfeiler des Projekterfolgs. Sie hatte sich ebenfalls persönlich für das GeoNetz eingesetzt und nicht zuletzt der Gemeinde die so wichtigen Kontakte zu Heiler und dem dann planenden Ingenieurbüro IBS Schuler vermittelt. Mit Patrick Schweizer kam dann auch der IBS-Projektleiter zu Wort, der vor allem die ganz konkreten technischen Vorteile beleuchtete, die Haushalte vom Anschluss an das Netz hätten. Neben der Platzeinsparung wegen der im Vergleich zu herkömmlichen Heizkesseln sehr kompakten Übergabestation seien das zum einen die entfallende regelmäßige Wartung einer Heizungsanlage. Zum anderen sei man aber auch die Sorge um aktuelle und künftige Gesetze und Vorschriften zu Klimaschutzauflagen für Heizungen los, da der Betreiber verantwortlich für die Einhaltung etwaiger zukünftiger Verschärfungen sei.
Da bekanntlich für den Betrieb von Wärmepumpen, also auch der hier eingesetzten Großwärmepumpe Strom benötigt werde, begrüßte der Moderator abschließend noch den Vorstand Florian Oeß von der Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) Kraichgau. Der nämlich unterstützt die Gemeinde dabei, vor allem ihre kommunalen Dächer mit Photovoltaik zu belegen – um mit dem so erzeugten Sonnenstrom eben auch die Energie für den Betrieb des GeoNetzes klimaneutral herzustellen. Besonders interessant sei das für Kronauer Bürgerinnen und Bürger, weil sie sivch mit einem Anteil an der BEG nicht nur finanziell am Klimawandel für ihre Gemeinde beteiligen könnten, sondern damit auch eine Rendite erwirtschafteten, die damit auch einen bescheidenen finanziellen Gewinn bedeute.
Einig waren sich alle auf dem Podium, dass die Gemeinde den Tag zu Recht feiern und stolz sein könne, dieses ambitionierte Projekt zum guten (vorläufigen) Abschluss gebracht zu haben. Bürgermeister Burkard ergänzte dieses Fazit noch einmal um seinen persönlichen Dank an alle Projektbeteiligten, ohne die dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre.
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