Am 12. Dezember 2024 fand das 4. und letzte Mal in diesem Jahr das Onlineformat “EnergiewendeKompakt” statt, das der “Kommunale Klimaschutzverein im Landkreis Karlsruhe e.V.” veranstaltet.
Thema der Veranstaltung, die mit 25 kommunalen Vertretenden aus dem Landkreis Karlsruhe wieder gut besucht war, war die Umsetzung von kommunalen Energieprojekten in Zusammenarbeit mit Bürgerenergiegenossenschaften. UEA-Mitarbeiterin Isabel Schonath, die die Veranstaltung und den Verein koordiniert, begrüßte und führte ins Thema ein.
Als Referent konnte diesmal Florian Oeß von der Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau eG gewonnen werden. Er ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender und begleitet die BEG seit 2013 ehrenamtlich bei Freiflächenprojekten und Bürgerbeteiligungsprojekten.
Zunächst erläuterte Herr Oeß die Organisationsstruktur seiner Genossenschaft, die ihren Sitz in Sinsheim hat. Er stellte den schnellen Mitgliederanstieg vor; so waren es 2010 etwa 100 Mitglieder, 2020 schon mehr als 220 und heute über 800 Mitglieder. Die von der BEG umgesetzten Projekte sind PV-Dachanlagen, Freiflächen, Wärmenetze, Ladesäulen, Car-Sharing und Windenergie. Tätig ist sie unter anderem im Rhein-Neckar-Kreis, im Landkreis Heilbronn und im Landkreis Karlsruhe.
Oeß erläuterte die Zusammensetzung des deutschen Energieverbrauchs nach Strom, Wärme und Verkehr und ging auch auf die Sektorenkopplung ein, also die Verknüpfung von Strom, Wärme, Verkehr und Industrie. Er erklärte sehr präzise die Herausforderungen, die eine Kommune bei der Umsetzung von Energieprojekten hat. So haben die Kommunalvertreter Druck von Seiten der Legislative und Judikative, sollen die Bürgerschaft mitnehmen, stehen aber häufig vor dem Problem der knappen finanziellen und personellen Ressourcen.
Hier kann eine Bürgerenergiegenossenschaft unterstützen. Bei einem PV-Projekt beispielsweise bleibt die Wertschöpfung im Ort, die Bürgerschaft wird beteiligt, was die Akzeptanz fördert, und die Kommune wird unabhängig von fossilen Energieträgern. Abgerundet wurde der Vortrag von der Vorstellung von gelungenen Bürgerenergie-Projekten aus der Region.
Im Anschluss nutzten die Teilnehmenden wieder rege die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich weiter auszutauschen und zu vernetzen.
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