Kreistag forciert Umsetzung des Klimaschutzziels für den Landkreis
Kreis Karlsruhe. Bereits im Jahr 2014 formulierte der Kreistag des Landkreises Karlsruhe das ambitionierte Ziel, den kreisweiten Energiebedarf nachhaltig zu senken und den verbleibenden Rest bis zum Jahr 2050 ohne CO2-Emissionen aus regionalen Erneuerbaren Energien zu decken. Unter dem Motto „zeozweifrei 2050“ ist es im Kreis durch konkrete Maßnahmen wie zum Beispiel dem European Energy Award seither gelungen, den CO2-Ausstoß um knapp 15 % zu reduzieren. Dies reicht jedoch noch nicht, um die Pariser Klimaschutzziele einzuhalten. Der Kreistag des Landkreises Karlsruhe beschloss daher in seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag, 6. Mai in der Bundschuhhalle in Untergrombach, mit großer Mehrheit die Fortschreibung der Klimaschutzstrategie des Landkreises Karlsruhe und formulierte das neue Ziel „zeozweifrei 2035“, um als klimaneutraler Landkreis seinen Beitrag zur Reduzierung der Erderwärmung zu leisten.
Grundlage ist das von der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe erarbeitete Klimaschutzstrategiepapier mit einem aktuellen Stand der kreisweiten Klimaschutzaktivitäten sowie den erforderlichen Voraussetzungen zur Umsetzung sowie konkreten Maßnahmenpaketen, mit denen der Landkreis, seine Kommunen und die hiesigen Stadtwerke Bruchsal, Bretten und Ettlingen konkret auf das Ziel „zeozweifrei 2035“ hinarbeiten. „Wir müssen weiter an der CO2-Reduktion arbeiten, indem der Strom- und Wärmebedarf weiter gesenkt wird, und gleichzeitig die Potenziale an Erneuerbaren Energien erschlossen und genutzt. Nur dann kann es gelingen, eine bilanzielle Klimaneutralität zu erreichen“, machte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel in der Sitzung deutlich. Dem Landkreis Karlsruhe komme in diesem Prozess eine Vorbild- und Unterstützungsfunktion zu. „Der Kreis hat zusammen mit der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe Erfahrungen aus erfolgreichen Modellprojekten und kann dadurch die Bürgerinnen und Bürger, die Kommunen und weitere Akteure zu vergleichbaren Aktivitäten motivieren und kompetent unterstützen. Gemeinsam haben wir genug Potenzial innerhalb der Landkreisgrenzen, wenn wir die Einsparungen und die Erzeugung des regenerativen Energiemix konsequent nutzen um eine bilanziell klimaneutrale Energieversorgung aufzubauen.“
Auf der Handlungsebene kristallisieren sich vier Handlungsfelder deutlich heraus, die der Landkreis vordringlich angehen muss: Der regionale Wärmeausbau zur effizienten Vernetzung der vielfältigen, örtlich sehr unterschiedlich verteilten Wärmepotenziale im Landkreis, eine Strategie für nachhaltiges Bauen und Sanieren, den weiteren Ausbau der Photovoltaik auf kommunalen und privaten Dächern und die Strategie für nachhaltige Mobilität.
Als beispielgebende Klimaaktivitäten des Kreises nannte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel die klimaneutrale Landkreisverwaltung für die Bereiche Gebäude, Mobilität und nachhaltige Beschaffung bis 2035. Dazu zählt die Rezertifizierung des European Energy Award in Gold, der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf allen Kreisliegenschaften und kreiseigenen Parkplätzen, die Beteiligung bzw. Initiierung von Wärmenetzen, bei denen die Kreisliegenschaften zudem als Ankerkunden fungieren, das nachhaltige Bauen und Sanieren von Kreisliegenschaften anhand eines Leitfadens oder auch die nachhaltige Mobilität für Dienstreisen mit Car-, Bike und Ebike-Sharing.
Die Mitglieder des Kreistags begrüßten, dass der Kreis und seine Umwelt- und Energieagentur die Kommunen bei deren Prozessen im Rahmen des European Energy Awards weiterhin unterstützen werden und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die Sustainable Development Goals (SDG), als Leitfaden für zukunftsgerichtetes Handeln vor Ort verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken wollen. Die Einwohner können die Klimaschutzstrategie auf der Homepage des Landkreises in Form einer Story-Map anschaulich nachvollziehen und erfahren, , welchen Beitrag sie für das Erreichen des Klimaziel vor Ort beitragen können
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