Am Donnerstag, den 28. September 2023 hatten etwa 40 Gäste Gelegenheit, anlässlich eines Baustellenrundgangs das entstehende Feuerwehrhaus in Karlsdorf-Neuthard eingehend zu besichtigen. Das Besondere an dem Bauvorhaben: Es wird nach Fertigstellung wohl das erste Feuerwehrhaus in Baden-Württemberg in Vollholzbauweise sein. Eingeladen hatte die UEA im Rahmen des “Starter-Pakets Holzbau für Kommunen” in Kooperation mit der Gemeinde.
Nach der Begrüßung der Teilnehmenden von anderen Kommunen, regionalen Architektur- und Planungsbüros und Interessierten aus der Baubranche durch Architektin Bettina Holzleiter im Namen der UEA warf Bürgermeister Sven Weigt einen Blick zurück: Als die bis dahin eigenständigen Feuerwehren der Ortsteile Karlsdorf und Neuthard im Oktober 2016 fusioniert wurden, beschloss man den Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses, was andernorts alles andere als selbstverständlich wäre. Da die beiden vormaligen Gebäude nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren waren, entschied man sich kurzerhand für die Errichtung nur eines Neubaus zwischen den beiden Ortsteilen, der damit auch logistisch ideal liegt und die Anfahrts- und Einsatzwege optimiert.
Entsprechend unterstrich auch Frau Holzleiter, die das Projekt “Starter-Paket” bei der UEA steuert, dass die Nachhaltigkeit des Neubaus sich nicht ausschließlich auf den nachwachsenden und damit besonders nachhaltigen Baustoff Holz bezieht. Sie begründete auch nachvollziehbar, warum das Projekt gerade für das Starter-Paket Holzbau so interessant als Best-Practice-Beispiel ist. Schließlich habe die Gemeinde sich schon auf die Holzbauweise verlegt, bevor der Landkreis Anfang 2022 seine eigene „Holzbauoffensive“ startete. Und damit gebe es in der Region noch gar nicht so viele Pilotprojekte, die interessierte Kommunen besichtigen können.
Überzeugt zeigten sich die anwesenden Expertinnen und Experten auch vom Energiekonzept. Der größte Teil des Strom- und Wärmebedarfs wird aus Erneuerbaren Energien gedeckt. Hierfür kommen eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie eine Wärmepumpe zum Einsatz. Dass Karlsdorf-Neuthard diese Planung schon vor der Energiekrise auf den Weg gebracht hatte und damit einen wichtigen Schritt vorausgegangen ist, freute Bürgermeister Weigt sichtlich.
Der rege Austausch zwischen den Teilnehmenden untereinander, aber auch mit den Projektverantwortlichen und nicht zuletzt den ausführenden Firmen zeigte, wie wichtig Veranstaltungen dieser Art sind, sowohl für die Inspiration zu vergleichbaren Vorhaben in anderen Kommunen als auch für die Netzwerkbildung.
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