Am 15. Mai 2025 versammelten sich bei der Herrenknecht AG in Schwanau bei Lahr etwa 50 Gäste aus Projektentwicklungs- und Ingenieurbüros, Forschung, Kommunen, kommunalen und privaten Energieversorgungsunternehmen, Landeseinrichtungen und Anwaltskanzleien. Eingeladen zu dem Workshop hatte der Bundesverband Geothermie, in dem die UEA seit diesem Jahr auch Mitglied ist.
Inhaltlich wurden alle Aspekte einer erfolgreichen Projektumsetzung für die Erschließung von Energie aus Geothermieanlagen beleuchtet: von der Potenzialuntersuchung über eine entsprechende 3D-Seismik, um ein exaktes Bild des Untergrundes zu erhalten. Die Erstellung einer solchen dreidimensionalen Seismik wird durch das Programm “Warm Up” des BMWK gefördert. Voraussetzung hierfür sind eine entsprechende Aufsuchungserlaubnis und die Genehmigung zur Durchführung einer solchen Messkampagne.
Ein Schwerpunktthema war die rechtliche und finanzielle Umsetzung eines geothermischen Projekts. Die Herausforderung bestehe nach Einschätzung der Referenten darin, mit den unterschiedlichen Projektrisiken umzugehen und diese bestmöglich durch entsprechende Sicherheiten abzumildern. Hier wird das geplante Programm der KfW zur Fündigkeitsabsicherung nach Auffassung der Veranstalter eine große Unterstützung sein.
Vorgestellt haben sich auch einige Projektierer, die geothermische Projekte umsetzen, wenn entsprechende langfristige Wärmeabnahmeverträge für die Wärmenetzversorgung abgeschlossen sind.
Das Highlight des Tages war die Besichtigung des Bohrturms von Herrenknecht, dem nach eigenen Angaben weltweit führenden Anbieter von maschineller Vortriebstechnik für Tunnel- und Erdbohrungen. Der betriebsbereite Bohrturm hält einige technischen Neuheiten und gut durchdachte Details bereit, ebenso wie der neue “Drilling Simulator“, der es ermöglicht, das Bohren sehr praxisnah zu trainieren. An dem Simulator werden ab sofort eigene und fremde Bohringenieure auf den Umgang mit dem Bohrturm und die neueste Bohrtechnologie vorbereitet. Die Investition von 1,6 Millionen € für den Simulator könne sich bei Bohrkosten von etwa 50.000 € pro Tag schnell auszahlen.
Die Gäste, unter ihnen auch UEA-Projektmanager Jonas Wilke, waren abschließend sichtlich zufrieden, dass sie den lohnenden Weg zu dem Workshop angetreten hatten.
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