Das Who is who der norddeutschen Geothermiebranche, bestehend aus Geologen und Ingenieuren, aber auch Vertreterinnen und Vertretern von Stadtwerken und Politik gab sich am 11. und 12. Juni 2024 im Geozentrum in Hannover ein Stelldichein. Eingeladen hatte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zur 15. Norddeutschen Geothermietagung. Neben vielen hochkarätigen Grußworten und Vorträgen durfte auch Jonas Wilke von der UEA einen spannenden Input einbringen.
Im Fokus der Tagung stand die Tiefe Geothermie, auch mit einem besonderen Blickpunkt auf die 2022 angekündigte Erdwärmekampagne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima (BMWK). Die Expertinnen und Experten tauschten sich zwei Tage lang über aktuelle Projektbeispiele und die neuesten Entwicklungen, Zukunftspotenziale und Innovationen rund um die Tiefe Geothermie aus. Dazu wurde auch die UEA eingeladen, um den derzeitigen Aufbau eines kommunalen Wärmeverbunds zur Erschließung der Erdwärme vorzustellen. Der Referent Jonas Wilke war Gründungsgeschäftsführer der eigens hierfür gegründeten „Projektentwicklungsgesellschaft Regionaler Wärmeverbund“ (PEG) und konnte mit vielen Insider-Informationen überzeugen.
Das deutschlandweit einmalige Projekt erntete viel Anerkennung beim Fachpublikum. Konkret wurden Projektaufsetzung und -strategie besonders gelobt, da die Anwesenden durchaus einschätzen können, wie schwierig es in interkommunalen Projekten häufig ist, eine von allen Beteiligten getragene Vorgehensweise zu erreichen.
Allerdings wurde auch mit einiger Verwunderung auf die teils erheblichen Widerstände gegenüber der Technologie entlang des Oberrheingrabens geschaut. Tiefe Geothermie habe fast überall in Deutschland als besonders sichere und nachhaltige Technologie eine breite Akzeptanz. Dass ausgerechnet in der Region zwischen Freiburg und Mannheim, die mit ihrem enormen Erdwärme-Potenzial deutschlandweit in vielen Regionen beneidet werde, die kritischen Stimmen und verhinderer am lautesten seien, sorgte im anschließenden Austausch hier und da für Kopfschütteln bei den Fachleuten. Das schmälerte allerdings nicht den vielfach geäußerten Respekt vor dem besonderen Best-Practice-Beispiel aus dem Landkreis Karlsruhe.
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