Mehr als 30 regionale Energieagenturen und Klimaschutzagenturen gibt es inzwischen in Baden-Württemberg. Die meisten davon lassen sich einem der 35 Land- und neun Stadtkreise im Land zuordnen, einige sind aber auch für mehrere Landkreise oder die Kombination aus Stadt- und Landkreis zuständig. Seit Gründung der jüngsten Agentur im Sommer 2022 decken die Mitglieder der rEA BW, dem Verband der regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen Baden-Württemberg e.V., damit alle Kommunen im Land mit ihrem Angebot der Beratung rund um den Klimaschutz ab.
So wie die Land- und Stadtkreise teilweise ganz unterschiedliche Strukturen haben, sind auch die Energieagenturen sehr unterschiedlich aufgestellt. So haben manche nur einige wenige Personalstellen, andere wie etwa die UEA sind da schon deutlich größer mit teils deutlich mehr als 20 Mitarbeitenden. Gemeinsam kommen sie auf über 220 volle Personalstellen im Land – mehr als doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren. Und auch das Leistungs- und Beratungsangebot unterscheidet sich untereinander teils erheblich.
Sie alle eint aber eines: Der enthusiastische und überzeugte Einsatz für mehr Klimaschutz im Land auf dem Weg hin zur gewollten Energiewende. Dabei haben sie als neutrale Institutionen berechtigterweise ein starkes Gewicht als fachlich kompetente Anlaufstellen, ob für die Kommunen und Landkreise selbst mit ihren Verwaltungen, politischen Gremien und auch Bürgerinnen und Bürgern oder aber auch für Unternehmen, Verbände und andere Institutionen. So stemmen die Agenturen beispielsweise landesweit gemeinsam mehr als 50.000 Beratungen und Aktionen jährlich über alle Akteursgruppen verteilt,viele davon mit kostenfreien Angeboten als starker Partner der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Der größte Teil der Agenturen finanziert sich als gemeinnützige Organisation in kommunaler Hand über Gesellschafterzuschüsse und Fördermittel, die in vielen Fällen seit Jahren stagnieren. Damit ist auch die Aufrechterhaltung des heutigen qualifizierten Personalbestands eine enorme Herausforderung, da die Energieagenturen mit den vielerorts drastisch steigenden Gehältern der freien Wirtschaft schlicht nicht mithalten können.
Um so wichtiger ist daher zum einen die weitere Vernetzung der Agenturen untereinander, wie sie von der rEA BW seit Jahren vorangetrieben wird, als auch die politische wie finanzielle Rückendeckung des Landes, um die Schlagkraft der Energieagenturen im ganzen Land effektiv für das Ziel der Klimaneutralität nutzen zu können. Denn, so sind sich die Expertinnen und Experten einig, die Energiewende kann nur mit einer breiten Beteiligung der Kommunen vor Ort gelingen.
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