Am 24. März fand das erste Netzwerktreffen im Rahmen der regionalen Wärmeausbaustrategie statt. Mit dabei waren neben Vertretern des Landratsamts und der UEA die Projektpartner, welche insbesondere rechtliche, organisatorische und technische Fragestellungen bearbeiten.
Eingeladen wurden regionale Energieversorger wie die Stadtwerke Bretten, Bruchsal und Ettlingen sowie die Erdgas Südwest, Netze Südwest und Netze BW. Ziel des Netzwerks ist es, gemeinsam mit dem Landkreis Karlsruhe und seinen 32 Kommunen den regionalen Wärmeausbau im Landkreis und in der Region zu realisieren. Angelehnt an die Breitbandgesellschaft des Landkreises im Bereich Digitalisierung soll ein Betreibermodell für den Bau von interkommunalen Wärmenetzen, dem “Wärme-Backbone”, als auch für den kommunalen Wärmeausbau gefunden werden.
Über solche Wärmeverteilung zwischen Kommunen sollen die erneuerbaren Wärmepotenziale im Landkreis, vor allem die Tiefengeothermie, entsprechend dem Wärmebedarf im Landkreis verteilt werden. Denn die enorme Wärmemenge der Tiefengeothermie gibt es nur in der Rheinebene, im östlichen Teil des Landkreises dagegen fehlen hinreichende erneuerbare Wärmepotenziale häufig. So können perspektivisch Wärmeüberschüsse aus der Rheinebene über Leitungen in den östlichen Landkreis transportiert und dort genutzt werden.
Die Teilnehmer des Netzwerktreffens haben sich einstimmig dafür ausgesprochen, die regionale Wärmewende durch die Gründung einer solchen Wärmeausbaugesellschaft voranzutreiben. Ein Schwerpunkt hierbei ist die Forderung, den Bürgern des Landkreises eine Beteiligung an dem Projekt zu ermöglichen. Hierzu sollen nun die rechtlichen Möglichkeiten und Einschränkungen untersucht und bei weiteren Netzwerktreffen diskutiert werden. Des Weiteren sind auch die technischen Rahmenbedingungen eines solchen Wärmeausbaus genauer zu untersuchen. Eine Möglichkeit ist, zunächst kurzfristig die überschüssige Wärme mittels mobiler Wärmespeicher zu verteilen und langfristig dann auf interkommunale Wärmenetze umzusteigen. Diese mobilen Speicher, die per LKW transportiert werden können, werden ebenfalls genauer untersucht.
Nicht nur der Ukraine-Krieg macht es erforderlich, noch höheres Tempo bei der Wärmewende in der Region vorzulegen und die lokal verfügbaren Potenziale zu erschließen und auszubauen. Darüber waren sich alle einig.
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