Am 01.09.2020 wurde die unterirdische Anbindung des Pufferspeichers als letzter wichtiger Baustein der neuen Heizzentrale getätigt. Ab dem 01.10.2020 werden dann die angeschlossenen Gebäude mit nachhaltig erzeugter Wärme versorgt, die zum großen Teil komplett CO2-frei gewonnen wird aus dem nahe gelegenen Bühnsee.
Das Konzept zur Wärmeversorgung mit Wärme aus dem Bühnsee sieht einen Anteil von mehr als 90 % Erneuerbare Energien vor. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein der lokalen Klimaschutzaktivitäten.
Das Herz der Nahwärmeversorgung ist eine zentrale Energiebereitstellung mit unterschiedlichen Erzeugungstechnologien: Der Bühnsee liefert knapp ein Viertel des Wärmebedarfs; eine moderne Holzhackschnitzel-Heizzentrale sowie ein Blockheizkraftwerk im Bürgerhaus und ein Gasspitzenlastkessel in der Hans-Thoma-Schule speisen optimal auf einander abgestimmt und je nach Bedarf die erzeugte Wärme in das Netz ein. Die Wärme wird über gut gedämmte Rohrleitungen an die jeweiligen Gebäude verteilt. Die angeschlossenen Verbraucher entnehmen die Wärme mit Hilfe eines Wärmetauschers und benötigen keine eigenen Heizungsanlagen mehr.
Die Gemeinde Malsch begann im August 2015 mit der Entwicklung eines Quartierskonzepts für das Gelände auf der Bühn. Schwerpunkte des von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) geförderten Quartierskonzeptes waren unter anderem die Nahwärmeuntersuchung auf Basis Erneuerbarer Energien und die Erstellung einer Energiediagnose für die Hans-Thoma-Schule.
Ziel war und ist die nachhaltige Sanierung des bereits seit November bestehenden Nahwärmenetzes. Mit der Nutzung der Wärme des nahe gelegenen Bühnsees und dem Einsatz von mindestens 90 % regenerativen Energien ist eine Einsparung von mehr als 70 % CO2 im Planungsgebiet vorgesehen.
Das Quartierskonzept wurde im Mai 2016 beim Ministerium für Umwelt-, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg für das Programm Klimaschutz mit System eingereicht und erhielt im Oktober 2016 die Teilnahmezusage. Mit dem finalen Förderbescheid im August 2018 wird nun das Projekt mit 760.000 EUR gefördert, was annähernd der Hälfte der Investitionssumme entspricht. Die Projektlaufzeit reicht bis August 2021, al- lerdings ist geplant, dass das Projekt bereits Ende 2020 fertiggestellt und Wärme an alle Anschlussnehmer geliefert werden kann.
Unter Einbeziehung der erneuerbaren Wärmeversorgung konnte für die Hans-Thoma-Schule ein hoher Effizienzstandard erreicht und damit zusätzlich 250.000 EUR Fördermittel für die Schulsanierung gewonnen werden. Dieses Geld stammt aus dem Förderprogramm Klimaschutz-Plus des Umweltministeriums Baden-Württemberg.
Daten und Zahlen
• Erneuerbare Energien Anteil: 93 %
• Wärmepumpe, Wärmekollektoren, Wärmeentzugsleistung 40 kWel / 120 kWth Anteil: 24 %
• BHKW Kraftwärmekopplung, Leistung: 50 kWel / 100 kWth Anteil: 26 %
• Holzhackschnitzel-Kessel, Leistung 400 kW Anteil: 43 %
• Gasspitzenlastkessel, Leistung 500 kW Anteil: 7 %
• Photovoltaikanlage, Leistung 30 kWpeak
• Pufferspeicher 60 m3
• Trassenlänge: 400 m