In dem am 04.05.2020 von der IHK Karlsruhe durchgeführten Webinar “Mit Nachhaltigkeit Geld verdienen?” gingen wir den Fragen nach:
- Bietet ein nachhaltiges Geschäftsmodell Wettbewerbsvorteile?
- Wie wird ein solches Geschäftsmodell definiert, bzw. was ist “nachhaltig”?
- Welche Zielgruppen werden erreicht?
In einem Punkt waren sich die drei Referenten, Lukas Möller, Geschäftsführer von “Deliburgers”, Diana Stier, SWR-Journalistin, Gründerin der “räume // für natürliches Wachstum” und des gemeinnützigen Vereins “Tischlein Deck Dich” und Eberhard Öhler, Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen, sofort einig: Nachhaltigkeit zahlt sich aus!
DIe Nachfrage nach Dienstleistungen und Waren, die nachhaltig erzeugt werden und somit mit gutem Gewissen konsumiert werden können, steigt. Außerdem führt die nachhaltige Unternehmensführung zur langfristigen Ausrichtung des Unternehmens. Dadurch sehen die drei Geschäftsführer*Innen Ihre Unternehmen resilienter im Umgang mit Krisen wie der jetzigen. Der Unternehmenserfolg ist auf lange Sicht kalkuliert, wodurch unter Umständen auf kurzfristige Gewinne und Umsatzsteigerungen verzichtet werden muss. Jedoch wird der Unternehmenserfolg eben nicht nur auf den wirtschaftlichen Profit reduziert, sondern auch soziale und ökologische Wirkungen aktiv einbezogen. Dabei ist gerade der Umgang mit Mitarbeiter*Innen, Zulieferern und Kund*Innen wichtig: Wie möchte ich, dass mit mir umgegangen wird? Nach welchen ethischen Standards verhalten sich die Zulieferer in ihrem sozialen und ökologischen Umfeld?
Auf die Frage, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um das nachhaltige Geschäftsmodell umzusetzen, gab es vielfältige Rückmeldungen: Von dem Öko-Strom-Bezug über Abfallvermeidungsstrategien, die Erhöhung des Recycling-Anteils bei den unvermeidbaren Verpackungsmaterialien, die Schaffung von Transparenz durch Lohnmodelle, Offenlegung der Gemeinwohlbilanz, der Verkürzung von Lieferwegen hin zur Umsetzung Wasserprojekten im Globalen Süden der Stadtwerke Ettlingen.
Und warum machen Sie das alles? Um die Dienstleistungen und Waren guten Gewissens jeder Person anbieten zu können, um das Unternehmen den Kindern im bestmöglichen Zustand übergeben zu können und um zu zeigen, dass es geht, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Profit keinesfalls ein Widerspruch sind.
Was war bei der Gründung eines Unternehmens mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell die größte Hürde? Ganz klar die Finanzierung; trotz hoher Eigenmittel-Quote und zurückhaltender Umsatzerwartungen. Hier wurde der klare Appell geäußert, jungen Unternehmen und Start-Ups mit nachhaltigen Geschäftsmodellen mehr Unterstützung anzubieten.
Unter dem angegeben Link können Sie sich über weitere Webinare der IHK Karlsruhe informieren.
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