Der immer aktuelleren Frage, wie die Transformation der kommunalen Wärmeversorgung finanziert werden kann, widmete sich am 21. Januar 2025 ein Workshop in der Niederlassung der KfW in Berlin. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und dem Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband DGRV hatte die KfW unter dem Titel “Wärmegenossenschaften – Chance für die Transformation der kommunalen Wärmeversorgung” eingeladen.
Mit dabei war auch Jonas Wilke von der UEA, der als vormaliger Gründungsgeschäftsführer der PEG Regionaler Wärmeverbund wertvolle Erfahrungen in der Entwicklung von Ansätzen eines interkommunalen Wärmenetzaufbaus einbringen konnte. Die PEG war von der UEA initiiert und vorbereitet worden, um einen regionalen Wärmeausbau im Landkreis Karlsruhe zu realisieren. Da auch hier im Landkreis Möglichkeiten der Umsetzung über Wärmegenossenschaften intensiv geprüft wurden und werden, war die UEA zu dem Workshop eingeladen worden, der sich sonst vor allem an Banken und Bürgerenergiegenossenschaften gerichtet hatte.
Nach einer Vorstellungsrunde der rund 50 Teilnehmenden vor Ort sowie online beleuchteten drei Kurzimpulse Möglichkeiten zum Fremdkapital-Zugang für Wärmegenossenschaften, Gründung und Professionalisierung solcher Genossenschaften sowie Möglichkeiten zur Stärkung von deren Eigenkapital. Eine anschließende Umfrage zu möglichen Kooperationen zwischen Stadtwerken und Wärmegenossenschaften zeigte durchaus überwiegende Offenheit oder sogar Befürwortung für diesen Ansatz.
Konkrete Erfahrungsberichte und Lösungsansätze konnte Wilke dann in einem World Café zu den drei angerissenen Themen einbringen. Interessiert zeigten sich die anderen besonders auch an der Beschreibung der in der Praxis beobachteten Problemfelder und einem lösungsorientierten Vorgehen zu deren Überwindung. Wie bereits auf anderen bundesweiten Veranstaltungen zur Wärmetransformation zeigte sich auch hier, dass der Landkreis Karlsruhe mit seinem Konzept des regionalen Wärmeausbaus große Beachtung in der Branche findet.
Ganz überraschend war das Fazit von Veranstaltern und Gästen nicht: Bei der Umsetzung der Wärmewende ist die Finanzierung von Wärmenetzen bundesweit das beherrschende Thema. Sie ist komplexer und langwieriger als bei anderen EE-Anlagen, etwa für Solar und Wind. Deshalb sei gerade hier der Kompetenzaufbau so wichtig. Die positive Nachricht: KfW und Ministerium haben aktuelle Schwächen in der Förderung identifiziert und wollen verbesserte Förderprogramme aufstellen.
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