Das PV-Netzwerk Baden-Württemberg lud für 28. November 2024 zur Online-Infoveranstaltung „PV in Kommunen – Vorstellung der aktualisierten Broschüre“ ein. Als Referent war auch PV-Experte Simon Kostelecky von der UEA dabei und berichtete von der PV-Ausbaustrategie auf kommunalen Liegenschaften im Landkreis Karlsruhe. Das Feedback der rund 60 Gäste, Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen und Mitglieder des PV-Netzwerks BW, lässt den Schluss zu, dass die Veranstaltung insgesamt sehr gut ankam.
Den Auftakt machte nach der Begrüßung Antonia Gordt vom PV-Netzwerk, die zunächst die neueste Auflage der Broschüre “PV in Kommunen” vorstellte, die in Kooperation mit der KEA-BW, der Energieagentur des Landes, erstellt worden war. Wichtig sei diese Anleitung vor allem deshalb, weil den Kommunen beispielsweise durch ihre Vorbildfunktion eine enorm wichtige Rolle bei der solaren Stromwende zukommt.
Anschließend übergab sie das Wort an Simon Kostelecky. Er zeigte den Teilnehmenden in einer anschaulichen Präsentation, wie die UEA die strategische Vorgehensweise beim PV-Ausbau auf kommunalen Liegenschaften im Landkreis Karlsruhe voranbringen konnte. Eine wichtige Rolle spielten dabei die bisher 23 PV-Potenzialanalysen als Grundlage für die Entwicklung der PV-Ausbaustrategien in den Kommunen. Damit konnte die UEA seit 2021 Potenziale von 24,5 MWp auf insg. 460 kommunalen Liegenschaften ausweisen – die untersuchten Dächer der Kreisliegenschaften noch nicht eingerechnet. Aufbauend darauf sind erfahrungsgemäß weitere strategische Kernaspekte die Verankerung der PV-Ausbaustrategie in der Verwaltungsspitze als auch das Fassen entsprechender Grundsatzbeschlüsse, die alle geeigneten Dächer und ggf. sogar schon die Art der Umsetzung einschließenn. Damit habe der Landkreis Karlsruhe sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal als Vorreiter der Strategieentwicklung für PV auf kommunalen Dächern in Baden-Württemberg.
Karl Zobel, Leiter des Sachgebiets Hochbau und Klimaschutz im Stadtbauamt der Großen Kreisstadt Rheinstetten veranschaulichte danach die städtische Vorgehensweise bei der PV-Belegung in Kooperation mit der BEG Naturstrom-Rheinstetten. Bei seinem Blick auf Chancen und Herausforderungen der kommunalen PV-Strategie betonte er unter anderem, dass eine Kooperation der Stadt mit der Bürger-Energiegenossenschaft e.G. auch wirtschaftlich sinnvoll sei, weil die Stadt kein zusätzliches Personal im Haushalt einplanen musste. Auch in Rheinstetten war der strategischen Ausbau-Entscheidung eine PV-Potenzialanalyse vorausgegangen, die die UEA angestoßen hatte.
Den Weg der Gemeinde Denzlingen nördlich von Freiburg zu ihrer Klimaneutralität skizzierte schließlich deren Bürgermeister Markus Hollemann. Auch er bestätigte die Auffassung der Vorredner, dass die Kommunen mit einem beherzten und pragmatischen Vorgehen einen wichtigen Hebel für das Gelingen der Energiewende im ganzen Land hätten. Neben den kommunalen Dächern legt Denzlingen zudem den Fokus auf PV auf Mehrfamilienhäusern sowie auf Freiflächen- und Agri-PV.
Die abschließende Diskussion, unter anderem mit Michael Vogtmann von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) und den Referierenden, skizzierte die Hausaufgaben für die Zukunft. Es gelte nun, auch für die Kommunen, die noch in der Strategiefindung sind, zügig eine Ausbaustrategie zu finden und Grundsatzbeschlüsse zum PV-Ausbau zu verabschieden. Denn die gesetzlichen Rahmenbedingungen würden sicher nicht besser, andererseits gebe es oft noch ein großes zu erschließendes PV-Potenzial bei der Kommunalbau GmbH oder bei den Abwasserzweckverbänden.
Nach gut zwei Stunden verabschiedete Antonia Gordt das Publikum, nachdem viele der zugeschalteten Gäste viel Lob für dieses Online-Format geäußert hatten.
Den Leitfaden zum Download und viele weitere nützliche Infos für Kommunen gibt es unter photovoltaik-in-kommunen, die Aufzeichung der Veranstaltung finden Sie unter video-pv-in-kommunen. Eine Pressemitteilung des PV-Netzwerks über die Veröffentlichung des Updates gibt es außerdem unter pv-in-kommunen.
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