Am 5. März 2024 lud die Landesenergieagentur KEA-BW gemeinsam mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zum Energiepolitischen Forum 2024 nach Stuttgart ein. In der L-Bank-Rotunde im Friedrichsbau wurde die Leitfrage des Abends von verschiedenen Seiten beleuchtet: “Kommunale Wärmeplanung – und jetzt?” Am Rande blieb außerdem Raum für den fachlichen Austausch, den UEA-Geschäftsführerin Birgit Schwegle gern nutzte.
Moderiert durch Dr. Martin Pehnt vom IFEU (Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg) betonte zunächst Johannes Heinloth, Mitglied des L-Bank-Vorstands, die dringende Notwendigkeit der Energiewende auch aus Sicht der Finanzwirtschaft. In einem zweiten Grußwort richtete dann auch Umweltministerin Thekla Walker einen flammenden Appell an die Runde, die unbestreitbaren bisherigen Erfolge bei der Energiewende Baden-Württemberg zum Ansporn zu nehmen, weiterhin mit Herz und Tat am Umstieg in die Klimaneutralität zu arbeiten.
Einen fachlichen Blick auf die Wärmewende warfen dann in ihrem Impulsvortrag Prof. Dr. Frithjof Staiß vom ZSW und Dr.-Ing. Volker Kienzlen von der KEA-BW. Zunächst zeigten sie, wie seit dem letzten Energiepolitischen Forum vor einem Jahr auf internationaler, aber auch auf Bundes- und Landesebene Beschlüsse gefasst wurden, um den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern noch weiter zu beschleunigen. In diese Beschlüsse lasse sich die Kommunale Wärmeplanung als praxistaugliches Instrument durchaus gut einbinden, um die Anstrengungen auf kommunaler Ebene zu unterstützen.
Zuversichtlich stimmte, dass die meisten der bis Ende 2023 verpflichteten 104 Kommunen im Land ihre Wärmepläne fertig, viele sogar schon abgegeben hätten und weitere rund 180 Kommunen freiwillig planen. Nun gelte es besonderer Anstrengungen, die Ergebnisse dieser Planungen auch in konkrete Projekte zu überführen, um die Energiewende von der Grundlagenermittlung in die Praxis zu bringen. Als die drei wichtigsten Parameter für das Gelingen habe man Bürgerbeteiligung, gute Kommunikation und tragfähige Finanzierungsmodelle identifiziert. Angesichts des Klimas politischer Auseinandersetzung im öffentlichen Raum insbesondere durch Gegnergruppen werde sonst die Umsetzung scheitern.
Als ein gutes Beispiel für den Aspekt gelungener Kommunikation lobte Kienzlen die Aktion “Sau durchs Dorf”, mit der die Stadt Rheinstetten die Bevölkerung bei der Planung neuer Wärmenetze mitnehmen will. Namentlich unterstrich er auch die Bedeutung der UEA und ihrer engagierten Geschäftsführerin Birgit Schwegle, die diese Kampagne ebenso wie die Kommunale Wärmeplanung fachlich begleitet haben.
Nach dem fachlichen Input bezogen die energiepolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Landtagsfraktionen Position, bevor dann das Auditorium die Möglichkeit hatte, Abgeordnete des baden-württembergischen Landtags zu ihren Plänen für die Umsetzung der Kommunalen Wärmeplanung in die Praxis zu befragen.
Für Birgit Schwegle war der Abend sicherlich motivierend, zeigte er doch, wie weit die 32 Kommunen im Landkreis mit tatkräftiger Unterstützung durch die UEA schon sind. Hier haben alle verpflichteten Städte ihre Pläne schon abgegeben und eine wachsende Anzahl der kleineren Kommunen ist ebenfalls schon auf dem Weg. Darüber hinaus “sprechen wir hier im Landkreis von Energieplänen, weil wir alle Kommunen dabei unterstützen, die anderen Sektoren neben der Wärme, insbesondere den Strom mitzudenken”, betont sie. “Ohne den Ausbau grüner Stromerzeugung werden wir die Wärmewende schließlich nicht schaffen.” Und so hatte man es schon 2019 in Bruchsal gemacht, das als Modellkommune auch an der Erstellung des Handlungsleitfadens für die Kommunale Wärmeplanung für Baden-Württemberg mitgewirkt hat. Insofern stießen die Appelle der Vortragenden, die Anstrengungen bei der Wärmewende hoch zu halten, bei Schwegle auf offene Ohren.
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