Die Herstellung und der Betrieb von Immobilien verbraucht weltweit 30-40 % der Energie. Darüber wird oft gesprochen. Worüber nicht ganz so oft gesprochen wird, ist, dass weltweit 40-50 % aller Rohstoffe in die Bauindustrie geht und der Abriss von Gebäuden und Infrastruktur 60 % des weltweiten Abfallaufkommens ausmacht. Viel zu wenige Kreisläufe werden geschlossen. Nur etwa 10 % der Ressourcen werden recycled. Direkt wiederverwendet wird kaum etwas. Die Rohstofflager werden immer knapper und die Deponien immer voller. Hier besteht aus Sicht fast aller Fachleute dringender Handlungsbedarf.
So hat jüngst auch die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) eine Handlungshilfe zum zirkulären, nachhaltigen und klimagerechten Bauen für Kommunen herausgegeben. Im Kern enthält sie Appelle, die insbesondere Verantwortliche in Bauvorhaben und -prozessen an sich selbst richten sollten: Wir müssen das Bauen weiterentwickeln. Konsequent in Kreisläufen denken. Und dann auch umsetzen. Dazu gehört auch, dass wir Abriss nur als allerletzte Möglichkeit in Betracht ziehen. Und wenn abgerissen wird, sollten wir das Gebäude als Rohstofflager verstehen und so viel wie möglich wiederverwenden oder recyceln. Dieses Vorgehen nennt man auch Urban Mining.
Wir brauchen digitale Gebäuderessourcen-Pässe und Materialkataster, um Abriss- und Neubauten miteinander zu verbinden. Wir brauchen lösbare Verbindungen, wiederverwendbare und schadstoffarme Bauprodukte und eine Infrastruktur, die Bauprodukte wieder aufarbeiten kann. Grundsätzlich brauchen wir ein Umdenken, sodass “gebrauchte” Produkte als gleich- oder sogar höherwertig wahrgenommen werden, weil sie umwelttechnisch überlegen sind.
Die Handlungshilfe der LUBW steht unter folgender Adresse zum kostenlosen Download zur Verfügung
Bei Fragen zum Nachhaltigen Bauen können Sie sich gerne an uns, die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe, wenden!
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