Modellprojekt Neunkirchen

Modellprojekt Neunkirchen

Allgemein

Die Untersuchung des Gebäudebestands im Rahmen des Quartierskonzepts Neunkirchen zeigte einen hohen Sanierungsbedarf, aber auch ein großes Potential für die Errichtung einer nachhaltigen Wärmeversorgung in Neunkirchen auf. Im Rahmen des Modellprojekts „100 % Neunkirchen“ wird die Errichtung eines nachhaltigen Nahwärmenetzes vorangetrieben, welches rund 200 Gebäude mit Wärme versorgen und dadurch die Treibhausgasemissionen der Gemeinde um über 2.100 Tonne pro Jahr senken soll. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.

Fakten

7.000 MWh/a

Wärmebedarf

2.108 t/a

CO2-Einsparung

100 %

erneuerbare Energie

Energiebilanz nach Monaten

Das folgende Diagramm zeigt den anteiligen Einsatz der Energieerzeuger des Versorgungssystems für das Nahwärmenetz Neunkirchen. Nachhaltigkeit, Effizienz und die Nutzung von Abwärme/Umweltwärme stehen im Fokus. Im Sommer kann der Wärmebedarf alleine durch die Großwärmepumpe gedeckt werden. Für den Rest des Jahres kommt der Holzhackschnitzelkessel zum Einsatz, wobei dessen Abwärme durch Rauchgaskondensation wieder nutzbar gemacht wird.

Die Abnehmer

Das Nahwärmenetz Neunkirchen soll von nördlichen Ortsrand aus die kommunalen Liegenschaften im Ortskern (Rathaus, Grundschule, Bürgersaal / Feuerwehr), sowie das Seniorenwohnheim und mehrere Wohngebiete. Insgesamt werden mehr als 200 Gebäude an das Netz angeschlossen.

Die Versorgungstechnik

Holzhackschnitzel
(mit Rauchgaskondensation)

Die Hackschnitzelanlage ist die Basis für die Wärmeversorgung in der kalten Jahreszeit. Durch die Rauchgaskondensation wird über einen Wärmetauscher zusätzliche Wärme aus den Abgasen gewonnen.

Wärmespeicher

Der Wärmespeicher mit 1000 m³ Speichervolumen macht die erzeugte und nicht unmittelbar genutzte Wärme „haltbar“ und damit länger verfügbar. Dies ermöglicht eine optimierte und somit sparsame Betriebsweise. Als Speichermedium wird Wasser eingesetzt.

Wärmepumpen

Die Großwärmepumpe deckt den kompletten Wärmebedarf des Wärmenetzes von Juni bis September, indem sie Umweltwärme aus der Umgebungsluft nutzbar macht. Für einen effizienten und nachhaltigen Betrieb wird der Strom der Freiflächen- Photovoltaikanlage genutzt und die Wärme im Wärmespeicher zwischengespeichert.

PV

Die Freiflächenanlage wird für den Betrieb der Wärmepumpe eingesetzt und deckt bilanziell den Strombedarf der Nahwärmeversorgung komplett. Zur Erhöhung der Eigenstromnutzung kommt zudem noch ein 100 kW Batteriespeicher in der Heizzentrale zum Einsatz.

Meilensteine

2018
  • September 2018 – Start des Quartierskonzepts

    Mit dem Erhalt des Förderbescheids beginnt die Arbeit am Quartierskonzept für das Energiequartier Neunkirchen. Schwerpunkt ist unter anderem eine Untersuchung des Wärmenetzpotentials und die Erstellung eines Nahwärmekonzepts, unter Einbeziehung der Bevölkerung. Damit beauftragt werden die Umwelt- und Energieagentur Landkreis Karlsruhe (UEA), unter Beteiligung der Energieagentur Neckar-Odenwald-Kreis (EANOK).

  • März 2019 – Bürgerversammlung Nahwärme

    Im Rahmen einer Bürgerversammlung werden am 12.03.2019 von Bürgermeister Bernhard Knörzer, Birgit Schwegle von der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe und Wolfgang Schuler vom Ingenieurbüro Schuler die Ergebnisse des Quartierskonzepts und das Projekt Nahwärme Neunkirchen vorgestellt. Es werden weitere Informationsveranstaltungen
    folgen.

    2019
  • August 2019 – Abschluss des Quartierskonzepts / Start des Sanierungsmanagements

    Abschluss des Quartierskonzept und Start der ersten Phase des Sanierungsmanagement für das Energiequartier Neunkirchen. Hiermit beginnt die Arbeit an der Umsetzung der im Rahmen des Quartierskonzepts erarbeiteten Maßnahmen, wie z.B. die Konkretisierung der Pläne für das Wärmenetz Neunkirchen und die Vorbereitung der Antragstellung für die Förderung als kommunales Klimaschutz-Modellprojekt.

  • Juni 2020 – Stellung des Förderantrags

    Einreichung des Konzepts „100% Neunkirchen – Wärmeversorgung lokal, regenerativ und nachhaltig“ beim mehrstufigen Bewerbungsverfahren als „Klimaschutz-Modellprojekt“ bei der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit. Ziel ist es als Klimaschutz-Modellprojekt zusätzliche Fördermittel zur Umsetzung des Projekts zu erhalten.

    2020
  • März 2021 – Erhalt des Förderbescheids

    Das Konzept „100% Neunkirchen“ gewinnt den Förderwettbewerb und wird als kommunales Klimaschutz-Modellprojekt
    über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums mit über 5 Mio. Euro gefördert. Am 10. März
    2021 erfolgt die Übergabe des Förderbescheids durch Frau Rita Schwarzelühr-Sutter, parlamentarische Staatssekretärin im
    Bundesumweltministerium, im Rahmen eines kleinen Festakts. Zu den Gästen gehören u.a. MdL Georg Nelius und erster
    Landesbeamter Dr. Björn-Christian Kleih. Im Rahmen der Veranstaltung wird vor dem Rathaus zudem ein „Infotower“ mit allen
    wichtigen Zahlen und Fakten zum Thema Nahwärme in Neunkirchen enthüllt.

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    Im Anschluss an den Erhalt des Förderbescheids beginnen die Vorbereitungen für die Umsetzung des Wärmenetzes.

    2021
  • September 2021 – Start der Nahwärme-Info

    Für die Umsetzung des Nahwärmenetzes wird eine Anschlussquote von 60 % der privaten Haushalte entlang der Trasse benötigt. Aus diesem Grund führen Bürgermeister Bernhard Knörzer, Mitarbeiter*innen der Verwaltung und Gemeinderät*innen in den Straßenzügen entlang des geplanten Trassenverlaufs Hausgespräche durch und Stellen mithilfe einer vorbereiteten Infomappe das Projekt vor. Die Infomappe enthält unter anderem die drei möglichen Varianten für einen Wärmenetzanschluss. Zusätzlich unterstützt werden die Bürger*innen in ihrer Entscheidungsfindung durch ein kostenloses und unverbindliches Beratungsangebot mit fachkundigen Expert*innen. Am 27. November 2021 findet zudem im Bürgersaal eine weitere Informationsveranstaltung statt.

  • Februar 2022 – Beginn Fachplanung und Vertragsabschlüsse

    Die Fachplanung für den Ausbau des Nahwärme-Netzes in Neunkirchen soll zeitnah starten. Für die Umsetzung der Konzeption werden rund 60 % Anschlüsse pro Straßenzug benötigt. Wesentlicher Bestandteil für den Start der Planungen sind Ihre Vertragsabschlüsse. Deshalb benötigen wir diese bis Ende Februar. Die unterschriebenen Verträge erhalten Sie ab Anfang März zurück.

    2022
  • Dezember 2022 – Informationsveranstaltung zu den geänderten Rahmenbedingungen

    Als Folge des Ukrainekrieges müssen die Planungen für das Modellprojekt überarbeitet werden, um das Nahwärmenetz auf die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen.

    Am 14. Dezember 2022 findet deshalb in der Turnhalle der Grundschule die nächste Informationsveranstaltung mit Mitarbeitern der IBS Ingenieurgesellschaft GmbH, der UEA und der EANOK statt. Ziel der Informationsveranstaltung ist es, die geänderten Rahmenbedingungen des Modellprojektes vorzustellen. Welche technischen Veränderungen wird es geben? In welcher Höhe belaufen sich nun die Kostensteigerungen? Wie sieht der weitere Zeitplan des Projektes nun aus?

  • Dezember 2023 – Infoveranstaltung zum Planungsstand

    Am 14. Dezember findet eine Informationsveranstaltung zum geplanten Ausbau mit Photovoltaik, Nahwärme und Breitbandnetz statt. Hier stellen die am Projekt beteiligten Fachleute den aktuellen Sachstand der neuen zukunftsweisenden Infrastruktur dar. Über den derzeitigen Planungsstand der Nahwärmeversorgung Neunkirchens informiert Christian Bach von der IBS Ingenieurgesellschaft mbH in Bietigheim-Bissingen.

    2023
  • März 2024 – Beginn der Bauarbeiten

    Mit dem symbolischen Spatenstich am 27.03.2024 werden die Bauarbeiten am Modellprojekt „100 % Neunkirchen“ offiziell aufgenommen. Die Feierlichkeiten finden um 11:00 am Bürgerhaus statt, im Beisein von Bürgermeister Bernhard Knörzer und weiterer Gäste.

    2024
2025

Fördermittel

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Projekt „NKI: 100% Neunkirchen – Wärmeversorgung lokal, regenerativ und nachhaltig“ im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ mit rund 7.700.000 EUR – dies entspricht rund 70 % des gesamten Investitionsvolumens für das Nahwärmenetz.

Bildergalerie

Weiterführende Materialien