Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit oder, mehr noch, wie wir können dem Klimawandel begegnen können, um zunehmende Gesundheitsbeeinträchtigungen mindern zu können – das war die Frage bei der Zusammenkunft der Kommunalen Gesundheitskonferenz des Landkreises Karlsruhe am 30. März 2022. UEA-Geschäftsführerin Birgit Schwegle zeigte in einem spannenden Vortrag, wie die Erderwärmung unsere Gesundheit heute und in den kommenden Jahren bedroht. Sie skizzierte aber auch Lösungsansätze, vor allem mit Hilfe von Best-Practice-Beispielen, die schon heute funktionieren.
Auch wenn es in den meisten Hinterköpfen längst abgespeichert ist, wurden die realistischen Szenarien noch einmal in Erinnerung gerufen. Je nach Engagement und Effizienz der Klimaschutzanstrengungen drohen Extremwetter, Hitzewellen, Hochwasser, weltweite Trockenheit, Trinkwassermangel und Wüstenbildung in Südeuropa – das alles natürlich mit gravierenden Auswirkungen auf die persönliche Gesundheit, wenn nicht sogar des Überlebens.
Eine elementare Chance auf Besserung bietet sich laut Schwegle, wenn das Bauwesen radikal auf nachhaltige Verfahren und Vorgehensweisen umgestellt würde. Immerhin ist es zu einem Drittel an den heutigen CO2-Emissionen beteiligt. Hoffnung könnten dabei einige anschaulich beschriebene Best-Practice-Beispiele machen; die meisten davon aus Vorarlberg, wo nachhaltige Bauweisen, allen voran der Holzbau, schon seit einem halben Jahrhundert zum selbstverständlichen Repertoire gehören. In dem Zusammenhang wies Schwegle auch auf eine enge Kooperation mit dem Energieinstitut Vorarlberg hin, die bei einem aktuellen Projekt des Landkreises von unschätzbarem Wert ist: Bis Ende 2023 soll ein “Starterpaket Holzbau für Kommunen” entwickelt werden, um nachhaltiges Bauen auch im Landkreis Karlsruhe fest zu verankern.
Dabei wurden auch die gesundheitsfördernden Aspekte der gezeigten Bauprojekte deutlich: Kompakte Baukörper lassen mehr Raum für Freizeitflächen, Vermeidung sommerlicher Überhitzung reduziert Kreislaufbelastungen, intelligente Lüftungskonzepte, aber auch der Einsatz natürlicher Baustoffe wie Holz und Lehm wirken sich messbar positiv auf das Raumklima aus. Dass der Verzicht auf chemikalien- und schadstoffbelastete Bau- und Hilfsstoffe generell zur Minderung von Gesundheitsschäden führt, versteht sich ohnehin von selbst.
Die Teilnehmenden waren sich abschließend einig: Wenn wir von der Gesundheit der Bevölkerung her denken, führt am nachhaltigen Bauen kein Weg vorbei.
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