Das neue Netzwerk Pflanzenkohle wurde vom Hamburg Institut gemeinsam mit dem Verein German Biochar initiiert und ist auf drei Jahre Laufzeit angelegt. Inhaltlich wird es von German Biochar begleitet. Neben z. B. Forschungsinstituten, Banken, Abfallwirtschaftsverbänden, Stadtwerken und kommunalen Beteiligten ist auch die UEA dem Netzwerk beigetreten, das künftig mehrmals jährlich zusammenkommen wird.
Mit der Herstellung von Pflanzenkohle aus biogenen Reststoffen können mehrere positive Ergebnisse erzielt werden: Zum einen wird der in den Stoffen (wie zum Beispiel holzige Grünabfälle) enthaltene Kohlenstoff in der Pflanzenkohle gebunden. Bei der richtigen Verwendung der Pflanzenkohle, beispielsweise zum Humusaufbau in der Landwirtschaft, wird damit der Kohlenstoff respektive das CO2 langfristig gebunden und der Atmosphäre entzogen. Gleichzeitig verbessert die so eingesetzte Pflanzenkohle die Fruchtbarkeit und insbesondere die Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Zum anderen wird bei der Pyrolysierung Wärme frei, die in Wärmenetzen genutzt werden kann.
Der Fokus des Netzwerks liegt auf der kommunalen Umsetzung von Pyrolyseanlagen, verbunden mit der Herstellung von Pflanzenkohle. Daher geht es um kommunale Stoffströme, die verwendet werden können, kommunale Betreibermodelle für die Pyrolyseanlagen und letztlich auch um Verwertungsmöglichkeiten der erzeugten Pflanzenkohle. Bei der Pyrolyse entsteht in der Regel Abwärme, die in Wärmenetzen eingespeist und genutzt werden kann. Die Einbindung dieser Abwärme ist neben der Finanzierung solcher Anlagen ein weiterer relevanter Baustein. Weitere Themen sind die CO2-Zertifizierung der Pflanzenkohle und die Bilanzierungsmöglichkeiten.
Die UEA hat bereits im Jahr 2022 eine Machbarkeitsstudie zur Herstellung und Verwendung von Pflanzenkohle aus biogenen Abfallstoffen aus dem Landkreis Karlsruhe durchgeführt. Wir sind daher sehr gespannt, wie wir unser Wissen in das Netzwerk einbringen, aber auch unser Wissen in diesem Gebiet vertiefen können. Wir freuen uns auf den Prozess und die Erkenntnisse aus der Netzwerkarbeit und den deutschlandweiten Diskurs und Austausch mit verschiedenen Fachexpertinnen und -experten zum Thema Pflanzenkohle.
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