Bretten hat sich unter dem Titel “Bretten zeozweifrei 2035” den Klimaschutzzielen des Landkreises angeschlossen und als erste Stadt im Landkreis nun offiziell zur Klimaneutralität innerhalb der nächsten 15 Jahre verpflichtet.
Um das Klimaschutzziel zu erreichen, hat der Gemeinderat am am vergangenen Dienstag der Umsetzung des Brettener ENERGIEPLAN und dem Klimaschutzziel Klimaneutralität bis 2035 mehrheitlich zugestimmt.
Der ENERGIEPLAN legt verbindliche Maßnahmen zur CO2 Reduktion für die Bereiche Wärme, Strom und Verkehr fest. Er ist ein Planungsinstrument zur strategischen Ausrichtung der Energie- und insbesondere der Wärmeplanung einer Kommune. Basierend auf einer Bestands- und Potenzialanalyse werden sinnvolle Entwicklungsszenarien und Umsetzungsstrategien ausgearbeitet. Er ist also ein Instrument Klimaschutz konkret zu machen.
Der ENERGIEPLAN Bretten wurde dem Brettener Gemeinderat das erste mal am 6. Oktober 2020 während der damaligen Klimaschutzwerkstatt vorgestellt. Seit 2019 hat die UEA, zusammen mit Smart Geomatics, über 100 Maßnahmen zur CO2 Reduktion erarbeitet, die auch die Einbindung verschiedener zentraler Akteure wie die Stadtverwaltung, die Stadtwerke und Baugesellschaften sowie weiterer Brettener Unternehmen vorsehen.
Basierend auf dem Handlungskatalog wurden 14 Maßnahmen priorisiert. Ziel ist nun, diese innerhalb der nächsten drei Jahre weiter zu konkretisieren und umzusetzen.
Der Dekarbonisierung der kommunalen Wärmeversorgung kommt eine zentrale Rolle zu: hier liegen 48% des CO2-Einsparungspotentials. Zentrale Elemente im Brettener ENERGIEPLAN sind deshalb der Bau eines Nahwärmenetzes in der Kernstadt sowie eine Abwasserwärmenutzung in der Wilhelmstraße dar. Diese Maßnahmen werden flankiert von Freiflächen-Solarthermie und Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplung. Im Bereich Strom liegt der Fokus auf dem Ausbau von PV-Anlagen auf kommunalen sowie gewerblichen Dächern Brettens. Im Bereich Verkehr sollen Emissionen unter Einbezug des aktuell erarbeitenden Mobilitätskonzepts erreicht werden.
Weitere Maßnahmen sind unter anderem
- Ein CO2-Grundpreis von 100 Euro pro Tonne der von nun an allen Wirtschaftlichkeitsberechnungen zugrunde gelegt werden soll
- Eine Klimaneutrale Verwaltung mit Fokus auf Gebäude, Mobilität und Beschaffung
- Die Erarbeitung eines Leitfadens für nachhaltiges Bauen und Sanieren kommunaler Liegenschaften
- Die Umsetzung aller 17 UN Nachhaltigkeitsziele
- Sowie verbesserte Öffentlichkeitsarbeit zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Ganzen
- Zudem wird Bretten weiterhin am EEA Prozess teilnehmen und auf die konstruktiven und kreativen Klimaschutzwerkstätten bauen
Bretten setzt mit seinem Klimaschutzziel ein Zeichen und geht mit gutem Beispiel voran. Der ENERGIEPLAN unterstreicht, dass die Kommune Worten auch Taten folgen lassen will. Die UEA unterstützt Bretten weiterhin bei der praktischen Umsetzung. Es ist wichtig, dass weitere Landkreiskommunen sich der Klimaschutzstrategie zeozweifrei 2035 des Landkreises anschließen.
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