Am 31.03.2022 hat der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) des Kreistags im Landkreis Karlsruhe die Ärmel hochgekrempelt: Nach seiner Sitzung packten die Mitglieder mit an und pflanzten in Graben-Neudorf einige Bäume. Damit unterstützten sie die Projektidee einer Kooperation aus der Bürgerinitiative HumuStutensee, dem Landratsamt Karlsruhe, der Forstversuchsanstalt in Freiburg, der Gemeinde Graben-Neudorf und der UEA, einen „Versuchswald“ auf der Gemarkung von Graben-Neudorf anzulegen.
Kern des Projekts ist ein Feldversuch, wie gut sich die von der Bürgerinitiative in einem Pyrolyseprozess hergestellte Pflanzenkohle im heimischen Forst bewährt und welchen positiven Effekt sie auf Neupflanzungen haben kann. Eine Hoffnung ist, dass durch die Kohle die Wasserspeicherfähigkeit des Untergrunds erhöht werden kann – nachdem Aufforstungsversuche in der jüngeren Vergangenheit wegen Feuchtigkeitsmangels im Boden fehlgeschlagen waren. Dabei hat die Pflanzenkohle den zusätzlichen Vorteil, dass sie ein hervorragender CO2-Speicher ist.
So werden nun in drei Versuchsgruppen Eichen, Hainbuchen, Linden, Kirschen und Feldahorn gepflanzt. Diese Arten kommen besser mit Trockenheit zurecht als Kiefern, die vorher gepflanzt waren und der Trockenperiode von 2018 bis 2020 zum Opfer gefallen sind. Eine Versuchsgruppe wird konventionell gepflanzt, eine mit einer Mischung aus 95% Kompost und 5% fein vermahlener Pflanzenkohle, die dritte Gruppe wird mit einer Mischung aus der vorhandenen, sehr sandigen Erde und groben Pflanzenkohlenstücken bepflanzt. Alle Jungpflanzen sind in der Wurzelgegend mit Feuchtigkeitsmessgeräten ausgestattet, um den Wassergehalt zu prüfen.
Es ist vorgesehen, dass die Forstversuchsanstalt jährlich die Vitalitätsparameter der Bäume misst, um die Auswirkungen der unterschiedlichen Bepflanzung zu prüfen.
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