Das Ithaka Institut, ein Forschungsinstitut mit Sitz in der Schweiz, beschäftigt sich mit Kohlenstoff-Strategien und Klimafarming. Dabei geht es um Prozesse, die den natürlichen Kohlenstoffkreislauf so beeinflussen, dass weniger Kohlenstoff in Form von CO2 in die Atmosphäre emittiert bzw. mehr Kohlenstoff der Atmosphäre dauerhaft entzogen wird.
Eine Metastudie einer Forschungsgemeinschaft aus
- Ithaka Institut, Forschungsinstitut mit Sitz in Arbaz, Schweiz
- Hochschule Geisenheim, Institut für angewandte Ökologie
- Agroscope, Kompetenzzentrum der Schweiz für landwirtschaftliche Forschung
- CEBAS-CSIC, Department of Soil and Water Conservation and Waste Management, Spanien
hat über 26 Metastudien, die seit 2016 erarbeitet wurden und damit mehr als 1.500 wissenschaftliche und unabhängige Studien ausgewertet. Insgesamt wurde in diesem Kontext die Anwendung von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft bei 65 agronomischen Parametern untersucht. Dies ist die größte aktuell verfügbare Studie zu den Auswirkungen der Anwendung von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft. Als zentrale Ergebnisse lassen sich festhalten:
- Durchschnittliche Verbesserung der 65 agronomischen Parameter um 20% bei der Anwendung von Pflanzenkohle im Boden
- Anwendung von Pflanzenkohle ist das wirksamste Mittel der letzten 40 Jahre zur Steigerung der landwirtschaftlichen Leistungsfähigkeit
Bezogen auf einzelne der agronomischen Parameter lässt sich bei der Anwendung von Pflanzenkohlen in Böden festhalten:
- Textur des Bodens nicht sonderlich relevant für Einsatz von Pflanzenkohle; pH-Wert des Bodens deutlich relevanter für positive Auswirkungen der Pflanzenkohle
- Hoher Aschegehalt in der Pflanzenkohle wirkt sich positiv auf das Pflanzenwachstum aus
- Zunahme der mikrobiellen Biomasse und des Humusgehalts eindeutig erwiesen
- Wassernutzungseffizienz ist stark erhöht und eindeutig erwiesen
- Reduktion der pflanzlichen Aufnahme von Schwermetallen
- Reduktion der Lachgasemissionen und Nitratauswaschung
Der Mittelwert für alle quantitativen Verbesserungen wie Ertrag, Wurzelmasse, mikrobielle Aktivität, Aufbau organischer Bodensubstanz, Wassernutzungseffizienz oder Treibhausgasemissionen liegt sogar bei etwa 30%.
Wichtig: Für keinen der ausgewerteten Parameter hatte die Anwendung der Pflanzenkohle negative agronomische oder ökologische Auswirkungen. Ein verwirrendes Ergebnis gab es zu den Methanemissionen; hier besteht noch Forschungsbedarf, genauso zu den Emissionen der Tierhaltung.
Sicherlich sind aufgrund dieser Ergebnisse nicht alle offenen Fragen und Unklarheiten beseitigt, aber dennoch lässt sich festhalten, dass hier aus wissenschaftlicher Sicht ein enormes Potential für die Landwirtschaft, den Klimaschutz und die Klimawandelanpassung besteht.
Biochar in agriculture – A systematic review of 26 global meta-analyses
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