Zaisenhausen hat in der Vergangenheit schon einiges getan um Klimaschutz und Energiewende voranzutreiben. So gibt es beispielsweise ein sich in der Umsetzung befindendes PV-Anlagenkonzept für kommunale Dächer und ein Konzept für die erneuerbare Wärmeversorgung des Ortskerns. Um Nachhaltige Mobilität zu fördern nimmt die Kommune am E-Carsharing “zeozweifrei unterwegs” teil.
Die bisherigen Maßnahmen erscheinen der Gemeinde jedoch noch nicht zufriedenstellend. Denn “Es ist fünf nach Zwölf, wir müssen was unternehmen“ wie Bürgermeisterin Cathrin Wöhrle bei der letzten Gemeinderatssitzung erklärte. Bei dieser letzten Sitzung vor der Sommerpause beschloss der Gemeinderat deshalb die Unterzeichnung der Musterresolution Agenda 2030, die Unterzeichnung des Klimaschutzpaktes sowie die Etablierung einer klimaneutralen Gemeindeverwaltung. Was bedeutet dies nun konkret und wie hängen die drei Punkte zusammen?
Agenda 2030
Die Agenda 2030 wurde am, 25. September 2015 in New York von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschieden. Ziel ist es, das Leben aller Menschen zu verbessern und gleichzeitig unseren Planeten zu bewahren.
Zentrales Element der 2030-Agenda sind die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, “SDGs”). Zusammen bilden sie einen universellen und alle Nachhaltigkeitsdimensionen einschließenden Katalog von festen, zeitgebunden Zielen. Ihnen vorangestellt sind 5 Kernelemente als handlungsleitende Prinzipien: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft (im Englischen spricht man von den „5 P’s: People, Planet, Prosperity, Peace and Partnership). Die Ziele gelten für die gesamte Weltgemeinschaft – alle sollen von ihnen profitieren und alle müssen zu ihrer Erreichung beitragen.
Kommunen kommt bei der Umsetzung der Agenda 2030 und der Erreichung der 17 Ziele eine zentrale Rolle zu – viele der Ziele können nämlich nur auf lokaler Ebene umgesetzt werden.
Klimaschutz ist ein wichtiger Bestandteil nachhaltiger Entwicklung und mit Nachhaltigkeitsziel / SDG 13 “Maßnahmen zum Klimaschutz ist Klimaschutz” auch ein wesentlicher Part der Agenda 2030.
Der Klimaschutzpakt
Den Gemeinden, Städten und Landkreisen kommt beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle zu. Daher haben die Landesregierung und die kommunalen Landesverbände Ende 2015 den „Klimaschutzpakt Baden-Württemberg“ geschlossen.
Im Klimaschutzpakt bekennen sich die Unterzeichner*innen zur Vorbildwirkung der öffentlichen Hand beim Klimaschutz und zu den Zielen des Klimaschutzgesetzes. Mit dem Klimaschutzpakt setzen das Land und die kommunalen Landesverbände den gesetzlichen Auftrag des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg um, wonach das Land die Kommunen bei der Umsetzung ihrer Vorbildfunktion unterstützt.
Im Wesentlichen bekennen sie sich Unterzeichner*innen zudem zu einer klimaneutralen Verwaltung und müssen weitere eigens definierte Klimaschutzziele benennen.
Klimaneutrale Verwaltung
Aufgrund der wichtigen Rolle von Kommunen beim Klimaschutz verfolgen das Land BW und die kommunalen Landesverbände das Ziel, Kommunalverwaltungen bis 2040 klimaneutral zu gestalten.
Bei der klimaneutralen Kommunalverwaltung werden Treibhausgasemissionen (THG) betrachtet, die im unmittelbaren Verantwortungsbereich der Kommunalverwaltung liegen. Dabei wird das Greenhouse Gas Protocol angewendet, in welchem internationale Standards zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen festgelegt sind.
Zaisenhausen geht also als Vorbild voran und wird in den nächsten Jahren viele Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz gehen.
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