Am 12. März 2023 lud die KLIMA ARENA in Sinsheim zu einer kostenlosen Veranstaltung in ihrer Reihe “Klima Forum” ein. Das Thema lautete „Geothermie – Chancen und Potentiale einer Technologie“. Neben dem Hauptredner, Prof. Dr. Thomas Kohl vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), informierte auch Projektmanager Jonas Wilke von der UEA die interessierten 30 Gäste über wissenswerte Aspekte der Technologie, die im Oberrheingraben unschätzbare Chancen für die Energiewende in der Region birgt.
Wissenschaftlich fundiert und dabei verständlich erläuterte Prof. Kohl zunächst Prinzip und Funktionsweise der Tiefengeothermie, um dann aus wissenschaftlicher Sicht einen Blick darauf zu werfen, wieso genau diese Energiequelle ein Schlüssel für die ganze Region sein kann, die Energiewende innerhalb der von EU und Bund geforderten Fristen tatsächlich erfolgreich umzusetzen. Der Inhaber des Lehrstuhls für Geothermie am Institut für Angewandte Geowissenschaften am KIT erforscht seit Jahren Möglichkeiten der sinnvollen Nutzung von Erdwärme und gilt als einer der führenden Spezialisten auf diesem Gebiet. Spannend war insbesondere seine Einordnung der Geothermie in den nationalen und internationalen Kontext. Während weltweit die Geothermie als sehr positiv wahrgenommen wird, ist es in Baden-Württemberg schwieriger, nicht nur was die öffentliche Wahrnehmung angeht, sondern auch die Genehmigung solcher Anlagen. So ist es in Baden-Württemberg nicht erlaubt, in kristalline Strukturen (Grundgebirge) zu bohren, auf der anderen Rheinseite in Rheinland-Pfalz allerdings schon.
Nicht weniger beeindruckt waren die Zuhörerinnen und Zuhörer, als Jonas Wilke in einer kurzen Präsentation die Brücke von der Wissenschaft zur Praxis schlug: Er erklärte, warum und vor allem wie der Landkreis Karlsruhe die im Südwesten Deutschlands konzentrierten Potenziale der Erdwärme erschließen will, um damit den CO2-Ausstoß für Wärmeerzeugung im ganzen Landkreis auf Null zu bringen. Durch den Aufbau einer regionalen Wärmenetzgesellschaft im Landkreis unter Beteiligung der kommunalen Stadtwerke sowie Städte und Kommunen soll die klimaneutral erzeugte Wärme solidarisch und effizient im Landkreis und darüber hinaus verteilt werden.
Großes Interesse gab es seitens des Publikums an dem erwähnten Infopapier zum Regionalen Wärmeausbau im Landkreis Karlsruhe, in dem kurz auf die wichtigsten Fragen zum Projekt eingegangen wird. Wer möchte, kann auch hier das Infopapier herunterladen.
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